Portrait von Roderich Kiesewetter
Roderich Kiesewetter
CDU
86 %
176 / 205 Fragen beantwortet
Frage von Anna F. •

Warum keine Cannabis Legalisierung?

Fast alle Parteien sind für eine entsprechende Legalisierung von Cannabis.
Aus den Union Lager hörte man bisher nie etwas in diese Richtung - ganz im Gegenteil. Getreu dem Motto: Was vor 50 Jahren so war, muss jetzt auch so sein und bleiben.
Also würden Sie sagen, dass alle anderen Parteien die ein solches Vorhaben anstreben einen Fehler begehen?
Wie lässt sich den Bürgern so etwas glaubhaft vermitteln, wenn sich viele CSU Abgeordnete in Wahlkampf bewusst mit Bier ablichten lassen?
Das ist weniger schlimm weil Alkohol nicht verboten ist, dass es schädlicher ist spielt hierbei dann wieder keine Rolle?
Die Union propagiert gerne, dass man mit der Union den Wandel Meistern könne - die Union kann den Wandel (in vielen Bereichen) nur altes Denkverhalten entgegnen?
Warum lehnt die Union und die Drogenbeauftragte offene Gespräche, Dialoge zu dem Thema Canabis kategorisch ab? Warum schweigen viele zu diesem Thema? Warum bleibt eine der am stärksten konsumierten Drogen ein Tabu Thema?

Portrait von Roderich Kiesewetter
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau F.,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht.

Politik ist immer ein Austarieren von unterschiedlichen Standpunkten. Mich für etwas einzusetzen und gleichzeitig auch anderen Meinungen Beachtung zu schenken, ist meine Art Politik zu betreiben.

Inhaltlich stimme ich Ihnen weitgehend zu. Ich sehe eine ergebnisoffene Diskussion rund um das Thema Legalisierung von Cannabis als notwendig an, in welcher Suchtexperten, Soziologen, Mediziner und weitere Experten auf wissenschaftlicher Basis über den richtigen Weg streiten. Ein langfristiges und gesellschaftlich akzeptiertes Ergebnis wird diese Diskussion nur dann bringen, wenn am Ende ein gesamtgesellschaftlicher Kompromiss steht. Dem Schutz von Minderjährigen und die absolute Minimierung möglicher gesellschaftlicher Implikationen kommt dabei oberste Priorität zu. Der Konsum muss eindeutig und deutlich beschränkt werden. Wie bei Alkohol und Tabak auch, muss es Regeln für den Schutz der Allgemeinheit geben, gerade in den Bereichen Mobilität und Kinder- und Jugendschutz. Hierüber darf es niemals auch nur den Hauch eines Zweifels geben, was alleine schon daran liegt, daß anderenfalls eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für eine (Teil-)Legalisierung niemals erreicht werden kann.

Sehr geehrte Frau F., ich kann Ihnen leider nur eine solch differenzierte Antwort geben. Ich bin einer Legalisierung offen gegenüber eingestellt, sehe aber die dringende Notwendigkeit, diesen Prozess offen und so zu gestalten, daß am Ende alle damit leben können. Sonst ist niemandem geholfen. Aber ja, ich stehe auf der Seite derjenigen, die eine Legalisierung von Cannabis befürworten, sofern die oben beschriebenen Beschränkungen wirklich zum Schutz der Allgemeinheit effektiv umgesetzt werden können.

Herzliche Grüße

Ihr Roderich Kiesewetter

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Roderich Kiesewetter
Roderich Kiesewetter
CDU