War Ihre Einschätzung zu Friedrich Merz aus dem Jahr 2018 falsch, in dem Sie ihm öffentlich eben das Amt nicht zutrauten, welches er nun inne hat?
Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
2018 positionierten Sie sich öffentlich (entgegen einem unverbindlichen Votum Ihrer Basis) gegen Friedrich Merz, da Sie ihm den Parteivorsitz nicht zutrauten. Nun reisen Sie mit ihm nach Kiev, während Generaldebatten sieht man Sie und Herr Merz sich Minuten lang austauschen und auch sonst wird der öffentliche Eindruck erweckt Sie sind einer der neuen großen Figuren hinter Friedrich Merz. Die Frage zielt auf eine politische Einordnung Ihres Positionswechsels ab, es drängt sich der Eindruck auf Sie hätten Ihrer Prinzipien, schließlich waren Sie zwei mal erklärter Gegner von Merz, für parteipolitischen Erfolg eingetauscht. Vor allem scheint es als wäre Ihr neuerdinglicher Erfolg darauf gestützt, dass Sie eine Art Versöhnungsangebot an das "Team Röttgen" sind, dem Sie bekanntermaßen angehört haben.
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage. Es stimmt nicht, daß ich Friedrich Merz den Parteivorsitz nicht zugetraut habe. Eine solche Aussage habe ich nie getroffen. Auch habe ich meine Prinzipien nie eingetauscht. Zudem stehe ich nicht stellvertretend für das „Team Röttgen“. Norbert Röttgen und die anderen Politikerinnen und Politiker, die meinen Kollegen 2020 bei der Wahl zum Vorsitzenden unterstützt haben, sind sicherlich in der Lage für sich selber zu agieren. Unabhängig davon finde ich, leistet Friedrich Merz in diesen schwierigen Zeiten sowohl als Partei- als auch als Fraktionsvorsitzenden eine sehr gute, ja exzellente Arbeit! Zudem hält er Partei und Fraktion zusammen.
Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter