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Roderich Kiesewetter
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Frage von Albert K. •

Halten Sie die Regierung Erdogans noch für einen integralen Bestandteil der NATO?

Sehr geehrter Herr Kiesewetter,

Energiemarktabhängigkeit von Russland, Dauerblockade des finnischen und schwedischen NATO-Betritts und sogar direkte rüstungsrelevante Exporte nach Russland lassen Zweifel aufkommen, ob die Regierung Erdogans sich noch dem Bündnis zugehörig betrachtet oder lieber an iranischer und russischer Seite steht. Handelt es sich um eine ernsthafte Spaltung oder nur um Spielchen, um us-amerikanische Kampfjets für die türkische Luftwaffe zu erzwingen?

https://www.wsj.com/articles/russias-ukraine-war-effort-fueled-by-turkish-exports-11675447477

https://www.wsj.com/articles/the-ukraine-war-is-pushing-turkey-closer-to-russia-11671720774

https://www.nytimes.com/2022/12/09/business/turkey-erdogan-energy-russia.html

https://www.n-tv.de/23889203

https://www.nytimes.com/2023/01/13/us/politics/us-turkey-f16s.html

https://www.forbes.com/sites/pauliddon/2023/01/16/balance-of-power-why-the-biden-administration-wants-to-sell-turkey-f-16s-and-greece-f-35s/

MfG

Albert K.

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CDU

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für die völlig berechtigte Frage. Die Türkei ist mittlerweile ein schwieriges NATO-Mitglied geworden, da Präsident Erdogan vielfach Außenpolitik in Geiselhaft der Innenpolitik nimmt. Allerdings zeigt die Türkei mit der Unterstützung für die Ukraine und den Zusagen zu Finnland und Schweden, daß es letztlich im Sinne des Bündnisses und zur Stärkung der NATO handelt. Eine Zurückdrängung russischen Einflusses ist dabei auch im Sinne Ankaras insbesondere im Hinblick auf das Schwarze Meer. Somit versucht Erdogan lediglich eigene vorrangig innenpolitisch geprägte Interessen zusätzlich durchzusetzen. Insgesamt ist die Türkei aber weiterhin ein zunehmend schwieriger, aber integraler Bestandteil der NATO.

Herzliche Grüße

Roderich Kiesewetter

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