Bei Taurus-Lieferung abwägen?
Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
Sie haben sich im ZDF für eine Lieferung von Taurus ohne Reichweitenlimitierung ausgesprochen und auf den hohen Zeitdruck verwiesen. Ihr Fraktionskollege Wadephul warnte gegenüber dem Spiegel vor allzu großen Erwartungen: „Taurus kann der Ukraine sicher helfen, aber eine ›Wunderwaffe‹ für die Gegenoffensive ist das nicht. (...) Die Lieferung eines Waffensystems wie Taurus muss wohl abgewogen werden. Einerseits müssen wir der Ukraine alle mögliche militärische Hilfe leisten, anderseits muss jede formale Involvierung Deutschlands vermieden werden.“ Deshalb halte er das bisherige Vorgehen des Kanzleramts „in diesem Fall für strukturiert und nachvollziehbar.“ Weiß Herr Wadephul mehr oder gibt die Union nun generell nach, siehe auch Kretschmer?
MfG
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage. Herr Wadephul hat sich zwischenzeitlich meiner Haltung angeschlossen und unterstützt die Lieferung von Taurus an die Ukraine uneingeschränkt. Leider ist es dazu durch den weiteren Kriegsverlauf, die zögerliche deutsche Haltung im Sinne von fast unterlassener Hilfeleistung und die Umstrukturierung der russischen Versorgungswege weiterhin sehr spät. In der Union teilt bis auf wenige Ausnahmen, eine nennen Sie, uneingeschränkt meine Position, die Sie zutreffend beschreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Roderich Kiesewetter