Frage an Roderich Kiesewetter von Paul P. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Lobbyismus ist eine strukturierte Form von Interessenvertretung. Lobbyisten – wenn es richtig läuft – bringen Fachwissen in die Politik, denn Entscheidungsträger sind angewiesen auf Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, die sich mit den relevanten Themen, die von Gesetzgebungen abhängig sind, oft schon seit langer Zeit intensiv und spezialisiert auseinandersetzen. Umfangreichen Lobbyismus betreiben deshalb nicht nur Unternehmen, sondern zum Beispiel auch NGOs und Umwelt- und Sozialverbände.

Lobbyisten sind nicht „im Parlament“, sondern haben in Berlin Büros geöffnet. Wenn Sie eine ausführliche Frage darauf möchten, warum es mehr Lobbyisten gibt als Parlamentarier, empfehle ich Ihnen, hierzu einen Wissenschaftler anzufragen. Politik durchdringt sämtliche Lebensbereiche und überall sind Interessen betroffen, deshalb müssen sie auch artikuliert werden.

Ich lasse mich beraten von Menschen, denen ich ein berechtigtes Interesse in einem Fall zugestehe – und zwar in Themen, zu denen ich arbeite. Oftmals betrifft das meine Wahlkreisarbeit und manchmal betrifft das meine Arbeit als Obmann im Auswärtigen Ausschuss. Im Wahlkreis rede ich mit Bürgerinitiativen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Gesundheitsreinrichtungen, einzelnen Bürgerinnen und Bürgern, etc. und als Obmann im Auswärtigen Ausschuss rede ich mit Vertretern anderer Staaten, mit der Zivilgesellschaft und Menschenrechtsgruppierungen und ebenfalls mit Unternehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr R. K.