Frage an Roderich Kiesewetter von Simon P. bezüglich Innere Angelegenheiten
Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
aktuell wird viel überlegt wie man die Wirtschaft nach Corona ankurbeln kann. Die CDU scheint allenernstes immernoch ein "weiter so" anzustreben. Allerspätenstens nach Corona muss doch jedem selbstständig denkenden Individuum klar sein, dass wir eine 180°-Wende brauchen, wenn wir sowas wie Corona nicht regelmäßig erleben wollen! Warum unterstützen Sie nicht die Idee, konsequent und ohne Hintertürchen wirklich nur Unternehmen zu subventionieren, die NACHHALTIGE Konzepte, Ideen und Produkte haben. Nur diese Firmen wird es in einigen Jahren noch geben, weil z. B. Kohleverstromung gegen jede Logik ist. Durch erneuerbare Energien, Biokunststoffe uvm. lässt sich ein Vielfaches an Jobs neu etablieren, als durch die Transformation zur Bioökonomie wegfallen. Das kann man sehr genau im Energiesektor beobachten (Kohlearbeitsplätze vs. PV/Windkraft). Aber genau diese guten Vorhaben (PV & Windkraft) bremsen Sie aus. Wie ist Ihre Zukunftsvision? Wie können wir Ihrer Meinung nach diesen Planeten bewohnbar erhalten?
Hochachtungsvoll
S. P.
Sehr geehrter Herr Pickart,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Warum Sie jedoch Ihren Klarnamen in der Schlussformel nicht verwenden, ist mir nicht ganz ersichtlich. Eine offene Anfrage erfährt von mit eine offene Antwort.
Der Wirtschaft muss sowohl auf deutscher wie auch auf europäischer Ebene mit massiven Hilfen wieder auf die Beine geholfen werden. Diese Hilfen müssen aber an die neue Zeit angepasst sein. Die Energiebranche ist und bleibt eine elementare Branche der deutschen Wirtschaft. Daran soll sich nichts ändern. Innerhalb der Energiebranche muss jedoch eine Transformation stattfinden, die die Branche für eine klimagerechte Zukunft rüstet und gleichzeitig diese Zeit mit einleitet. Nur wenn auch diese Schlüsselindustrie mitzieht, kann ein nachhaltiger Wandel gelingen.
Diesen Planet können wir dann bewohnbar erhalten, wenn wir mehrere Faktoren zusammenbringen. Ökonomie und Ökologie schließen sich nicht aus, sie bedingen sich. Wenn wir die Stimulation der Wirtschaft mit dem Klimaschutz verbinden, können wir genau das erreichen. Es braucht daher sowohl im nationalen Konjunkturpaket wie auch im europäischen einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit. Der europäische Wiederaufbaufonds benennt den "Green Deal" ganz klar als Teil des Fonds und setzt diesen ein, um die Vorgaben des "Green Deals" zu erreichen. Auch die Föderungen auf nationaler Ebene dürfen und werden dem in Nichts nachstehen, da diese Unterstützungsleistungen auch die Chance bieten, der Transformation der Wirtschaft einen nachhaltigen Schub zu verleihen.
Damit Ökologie auf lange Sicht endlich den benötigten Stellenwert bekommt, muss die Ökonomie heute mit der Transformation beginnen. Dieser Beginn kann aber nur gelingen, wenn der Transformation auch genügend Zeit eingeräumt wird. Es darf keine Zeit mehr vorloren gehen, aber auf dem Weg dürfen eben auch keine ganzen gesellschaftlciehn Gruppen zurückgelassen werden. Eine Spaltung der Gesellschaft würde dazu führen, daß dieser Planet weniger lebenswert würde. Die Konjunkturprogramm sind somit eine einmalige Gelegenheit, alle mitzunehmen.
Eine ökologisch-gerechte Ökonomie wird nicht nur Arbeitsplätze sichern, sondern neue schafffen. Nicht nur in der Energiebranche, sondern in allen Branchen.
Herzliche Grüße
Ihr Roderich Kiesewetter
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leider ist nicht klar, was mit „eingeschränkte“ gemeint ist und was mit „bremsen“ gemeint ist.