Frage an Roderich Kiesewetter von Josef L. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Kiesewetter,
die Schlagzeile in der Welt https://www.welt.de/wirtschaft/article189043905/Fachkraeftemangel-Kurve-zeigt-Fluch-der-Vollbeschaeftigung.html lautet:" Unternehmen bekommen kaum noch Personal. Experten schlagen Alarm: In Wahrheit sei alles noch viel schlimmer...". Deutschlands Wirtschaft scheint daran kaputt zu gehen, dass die Firmen kein Personal mehr finden.
Auf der anderen Seite ist die Situation bei Mitarbeitern in sehr vielen Firmen wie der HAP in Penzberg so: "Die ständige Angst, bald arbeitslos zu sein, schwebt derweil wie ein Damoklesschwert über der Belegschaft. Die Angst sitzt den Mitarbeitern buchstäblich im Nacken." https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/kommentar-hap-penzbergmuss-klarheit-schaffen-1.4336426
Es ist die ureigenste Aufgabe der Agentur für Arbeit, genau und exakt diese zwei Zustände zusammenzuführen. Oder anders formuliert, die Agentur für Arbeit hätte die Mitarbeiter bereits in andere Arbeitsplätze, zu Spitzengehältern!, vermitteln müssen.
Warum kommt die Agentur für Arbeit ihrer ureigensten Aufgabe nicht nach? Sehen sie eine Verantwortlichkeit? Wurde über ein Konzept zur Aufösung der Agentur für Arbeit, in ihrer jetzigen Form, bereits einmal nachgedacht?
mfg
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die Arbeitslosenquote sank in den letzten Jahren kontinuierlich und ist in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit 1991. Doch steigen die offenen Stellen ebenfalls und erreichten im Jahr 2018 796.427, 60.000 mehr als im Vorjahr.
Künftig sollen zur Verbesserung der beruflichen Eingliederungschancen von arbeitslosen Arbeitnehmer/innen Erweiterungsqualifizierungen durch die Agentur für Arbeit gefördert werden. Dadurch sollen Arbeitnehmer/innen qualifikatorisch breiter und flexibler für den Arbeitsmarkt aufgestellt sein, um somit ggfs. das Berufsbild wechseln zu können. Somit verbessern sich Aufstiegswege für arbeitslose Arbeitnehmer/innen. Auch durch Weiterbildungsberatung seitens der Agentur für Arbeit sollen berufliche Aufstiege ermöglicht und vor allem Arbeitslosigkeit verhindert werden.
Der Fachkräftemangel drückt sich in letzter Zeit hauptsächlich durch Mangel im Handwerk und in der Pflege aus. Es handelt sich also um ein Qualifizierungsdefizit sowie mangelnder Angebote von Ausgebildeten in bestimmten Fachbereichen. Wie auch der Artikel in der Welt mitteilt, sind nur 17%der offenen Stellen für Ungelernte geeignet. Bundeminister Jens Spahn möchte mehr Menschen dazu bringen, diese verantwortungsvollen Berufe zu ergreifen. Das Bundeskabinett hat zum 01. August 2018 den Gesetzesentwurf zur Stärkung des Pflegepersonals beschlossen und will somit die Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege maßgeblich verbessern, die Bezahlung der Pflege erhöhen und Kliniken, sowie Pflegeeinrichtungen insgesamt finanziell besser ausstatten. Wir hoffen, daß dies ein erster Schritt zur Verbesserung des Fachkräftemangels auf diesem Gebiet ist.
Herzliche Grüße
Roderich Kiesewetter