Frage an Roderich Kiesewetter von Christian C. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr C.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich möchte gerne versuchen darzulegen, wie ich die Dinge bewerte. Das vom Kongress verabschiedete Gesetz verpflichtet Trump zur Befolgung des bestehenden Sanktionsregimes und verpflichtet ihn auch, weitere Sanktionen eng mit der EU abzustimmen. Dem kann ich erstmal Positives abgewinnen.
Was die Frage der Wirkung auf europäische Unternehmen betrifft, so ist meine Aussage, daß wir wirtschaftliche Beziehungen generell nicht über alles andere stellen können (zudem sagte ich: " Ja, daß es mit Russland wirtschaftlich wieder besser läuft, ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes, weil natürlich durch Handel auch eine bessere Kooperation möglich ist, oder wie es früher auch hieß, Wandel und Handel") Der Bezug meiner kritischen Haltung lag insbesondere auf Nord Stream, weil es eben auch ein politisches Projekt ist. Extraterritoriale Auswirkungen sollen jedoch ausgeschlossen sein, dafür hat sich unsere Bundesregierung eingesetzt, und dem soll auch die verpflichtende Abstimmung dienen. Das bedeutet wiederum, daß mögliche neue Sanktionspakete nicht die Beziehungen zur russischen Privatwirtschaft betreffen müssen, damit diese Unternehmer den Wert westlicher Zusammenarbeit erkennen und einen Gegenpol zum staatsnahen / teilstaatlichen Oligarchenlager in Russland bilden.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit meine Position verständlich nahebringen.

Herzliche Grüße,
Roderich Kiesewetter