Frage an Roderich Kiesewetter von Volker G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Kiesewetter,
haben sie eigentlich noch ein reines Gewissen nach dem Tod 4 weiterer deutscher Soldaten in AG , nun 43 Kinder deutscher Mütter gesamt ? Im Schweiz Magazin vom 09.April 2010 äußert man sich dahingehend, dass es um Opiumanbau in Afghanistan geht, nicht um Terrorismus. Ist da etwas wahres dran ?
Sehr geehrter Herr Götze,
was verstehen Sie unter einem reinen Gewissen? Haben Sie immer Eines? Ich habe als Soldat selbst Afghanistan erlebt, mehrfach und weiß in welcher Atmosphäre von Auftragserfüllung, Gefahr und Pflichtbewusstsein aber auch Angst und Beklemmung dort deutsche Soldaten und zivile AufbauhelferInnen ihren Auftrag erfüllen. Meine Befürchtung ist, dass wir weitere Opfer dort erleiden werden. Das belastet das Gewissen von uns Abgeordneten in hohem Maße. Ein unüberlegter Rückzug hätte noch mehr Opfer unter der afghanischen Bevölkerung zur Folge und viel höhere Instabilität für die gesamte Region. Es gibt in Afghanistan kein schwarz oder weiß, kein ja oder nein. Verantwortung wird erst dann spürbar, wenn sie belastet. Somit geht es dort nicht nur um Terrorismus, Opiumanbau oder staatliche Korruption. Afghanistan ist weitaus vielschichtiger. Deshalb wünsche ich mir eine intensive öffentliche Debatte und eine noch offenere Informationspolitik unserer Bundesregierung.
Mit freundlichen Grüßen
Roderich Kiesewetter