Portrait von Robert Heinemann
Robert Heinemann
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Robert Heinemann zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Renate K. •

Frage an Robert Heinemann von Renate K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr gehreter Herr Heinemann,
ich beziehe mich auf Ihre Antworten an Frau Ketzler und Frau Gangloff. 78,7 % der abgegebenen Stimmen der Bürger hatten für "Das Bismarckbad bleibt" gestimmt. Diese Umfrage, durch das Bezirksamt Altona mittels Fragebogen, hat viel Geld gekostet.
Alles für die Katz, wieder wird ein kultureller Traditionsbau dem Profit und den Immoblien-Haien geopfert. Denken wir auch an den alten Altonaer Bahnhof erbaut 1911, dieser musste dem jetzigen hässlichen Bau weichen.
Auch beim Bismarckbad geht es nur um das Grundstück. Hierfür gibt es natürlich Interessenten, da der Altonaer Bahnhof mit seinen hunderttausenden Menschen, welche den Bahnhof täglich durchströmen, ein enormes Kauf- und Renditepotential bietet.
Die Immobilien-Haie wollen die Profitmeile vom Mercado zum Bahnhof schliessen. Aber es muss ja Ersatz für die Bürger her, also warum nicht den gerade neugestalteten Walter- Möller Park platt machen. Parks sind ja nicht mehr in und werden auch angeblich nicht von den Bürgern genutzt, behaupten unsere Volksvertreter.
Und jetzt der schlimmste Schildbürgerstreich- der Altonaer Volkspark. Der Volkspark gehört zu den bedeutendsten sozialpolitischen Errungenschaften und aufgrund seiner gartengeschichtlichen Bedeutung wurde er am 17.September 2002 unter Denkmalschutz gestellt. Der Wald mit seinem vielfältigen Wegenetz, tiefen bewaldeten Schluchten und ein breitgefächertes Angebot an Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten wird von den Bürgern im Sommer und Winter wohl genutzt und geschätzt. Wenn man aber eine Begehung im März bei schlechtem Wetter macht, wird man auch in den anderen Parks kaum Bürger treffen.
Mit diesen fadenscheinigen Behauptungen versucht der Senat die Bürger zu täuschen. In einem Artikel der Morgenpost wird sogar von einer "GRÜNEN HÖLLE" im Süden des Parks gesprochen, welcher unbedingt wieder in einen attraktiven Ort umgestaltet werden soll.
Das ist unfassbar, denn ich bin täglich im Park und von einer grünen Hölle kann wohl nicht die Rede sein. Obwohl durch kommunale Finanzprobleme die Pflegemassnahmen im Park reduziert wurden, ist der Volkspark beliebt und wird von den Bürgern intensiv genutzt.
Umso überraschender war es, dass nun der Volkspark zugunsten einer "zeitgemässen Nutzung" Adern lassen muss.
Bei einer tagelangen Leserbriefaktion im HH Abendblatt hat sich nicht ein einziger für diese Pläne ausgesprochen.
Trotzdem vergeudet der Senat weiterhin unsere Steuergelder, indem er eine amerikanische Gruppe (schon das kann einem sauer aufstossen lassen, haben wir bei unserer Arbeitslosigkeit keine deutschen Gruppen?) mit der Erarbeitung eines Konzeptes beauftragt hat.
Und sollten unsere Jugendlichen nicht endlich mal wieder lernen, was Natur in unserer Beton und Plastikwelt bedeutet und dass nicht nur Spass macht was Eintritt kostet?
Wie rechtfertigen Sie es vor den Eltern, dass Sie Schulen, Lesehallen, Schwimmbäder aus Geldmangel schliessen. Das Schulbücher zu Lasten der Eltern gehen und Kitaplätze Mangelware sind?
Die Bürger werden ständig ermahnt, dass überall gespart werden muss, aber der Senat leistet sich ein Prestigeobjekt nach dem anderen und wirft unsere Steuergelder mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Vielleicht sollten Sie selber mal an einem Sommerwochenende den Volkspark besuchen und sich nicht nach Sylt verdrücken.
Und wenn wir schon dabei sind, die open air Konzerte auf der Bahrenfelder Trabrennbahn sind eine Zumutung für die Anwohner. Wie kann man solche Veranstaltungen nur in ein Wohngebiet legen?
Aber wenn man selbst nicht betroffen ist, fehlt wohl jegliches Verständnis. Auch wir Anwohner haben ein Recht auf ein erholsames und RUHIGES Wochenende in unseren Gärten. Das war beim Robby Williams Konzert nicht möglich. Ausserdem war unsere Siedlung ein einziger Parkplatz.

Mit freundlichen Grüssen
Renate Kainzberger

Portrait von Robert Heinemann
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Kainzberger,

haben Sie vielen Dank für Ihre Mail, auch wenn Sie an einigen Stellen etwas
unsachlich ist. Ich bin nicht regelmäßig auf Sylt, bin unmittelbar in der Nähe des Volksparks aufgewachsen, kenne diesen daher sehr gut - und meine Eltern wohnen heute noch dort und hören ebenfalls den (nicht allzu häufigen) Lärm von der Trabrennbahn.

Auch sind Kitaplätze in Hamburg nicht Mangelware - alle Kinder ab drei Jahren haben einen Platz und auch sonst ist die Versorgung in Hamburg deutlich besser als in allen anderen westdeutschen Großstädten.

Zum Volkspark: Ich verstehe Ihre Position, die völlig berechtigt ist. Es gibt aber andere Bürger, die eine andere Meinung haben - und zum Beispiel gerne zum Konzert auf die Trabrennbahn gehen oder an einem solchen Tag sogar im Volkspark ein Picknick machen, um kostenlos dem Konzert folgen zu können..
Es ist ja gerade die bislang verhältnismäßig geringe Nutzung des Volksparks, die dazu geführt hat, dass man sich über eine Veränderung Gedanken macht - und weder ich noch die zahlreichen beteiligten Experten gehen mit Vorliebe bei schlechtem Wetter in den Volkspark...

Zu den meisten anderen Themen habe ich in meinen vorherigen Antworten bereits Stellung bezogen. Zum Bismarck-Bad nur soviel: Ich habe mich als Altonaer Abgeordneter - und als jemand, der dort einmal schwimmen gelernt hat - sehr intensiv für dessen Erhalt eingesetzt. Als klar wurde, dass das Bad so marode ist, dass es von der Bäderland nicht mehr saniert werden kann, habe ich ebenso intensiv gemeinsam mit den Bezirksfraktionen von CDU und GAL für einen möglichst nahen Ersatz gekämpft - mit Erfolg. Altona erhält jetzt ein modernes Bad, welches sicherlich deutlich mehr Besucher anziehen wird als das Bismarck-Bad, welches bis auf die in der Tat wunderschöne (aber
marode) Halle alles andere als attraktiv war.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann