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Frage von Ingrid G. •

Frage an Robert Heinemann von Ingrid G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Hallo Herr Heinemann,

die Antwort bezüglich der Frage, wie sie zu den Plänen des Senats stehen macht mich total wütend.

Es sind nicht nur einige zusätzliche kommerzielle Angebote geplant, sondern in den Drucksachen des Senats kann man durchaus lesen und auch so verstehen, dass der Altonaer Volkspark in einen SPORTPARK umgestaltet werden soll!
Eissport-Trainingshalle, Skating-Plaza, evtl. Tenniskomplex (Verlegung Rotherbaum in den Volkspark), Golfanlage, Multifunktionhalle und -außenanlagen, Indoor-Spielhalle für Kinder, Sportkompetenzzentrum mit Sportakademie, Spaß- und Erlebnisbad, Profi-Trainingsanlagen, eine Plaza mit einer weithin sichtbaren Medienskulptur - das alles bezeichnen sie als einige zusätzliche Angebote?

Im denkmalgeschützten Parkbereich sind schon jetzt mehr als 100 Bäume gefällt worden - angeblich wegen pflegerischer Maßnahmen. Die Menschen, die die Baumstümpfe gesehen haben sind entsetzt über diese willkürlichen Baumrodungern, denn die meisten der abgesägten Bäume waren gesund! Die Bäume wurden auch nicht nur ausgelichtet, denn teilweise sind ganze Flächen kahlgeschlagen worden, während an anderen Stellen die Bäume dicht an dicht stehen.

Das alles passt genau zu den Plänen des Senats, im denkmalgeschützten Parkbereich Abenteuersport anzusiedeln:

Kletterseile, Baumbrücken, Kletterwände, "Soft-Extreme-Bereiche, Mountainbike-Strecken mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, Rad- und Rollerblading-Rundweg, Hindernis-Parcour, Wellness-Bereiche, Schaffung von Sichtachsen (um vom Tutenberg freie Aussicht auf die ach so schönen Arenen und Stadien zu haben!)
Mit dieser "Umgestaltung" gehen einher: Luftverschmutzung, Unruhe und Lärm, Zerstörung von Grünflächen, Wald, Wiesen und ursprünglicher Natur, Zerstörung von frei zugänglichen - öffentlichen! - Flächen und Ruhezonen. Noch mehr Beton, Stahl und Glas!

Das Volks soll sich amüsieren, dafür bezahlen und den Mund halten bis alle total verblödet sind!

Der Volkspark wurde vor ca. 90 Jahren von sehr fortschrittlich und sozial denkenden Stadtvätern geschaffen - zur Erholung der unter krank machenden Bedingungen lebenden Menschen. Jetzt werden auch wieder immer mehr Menschen krank durch die Lebensumstände - Armut macht krank!

Lassen sie sich mal das Wort "Stadtväter" auf der Zunge zergehen - davon ist nichts mehr übriggeblieben - jetzt heißen diejenigen Kapitalistenvertreter.

Ihre Partei hat es sich anscheinend auf die Fahnen geschrieben, die Parks in Hamburg wieder in den Besitz der "Pfeffersäcke" zu bringen!

Meine Frage an sie:
Was wollen sie tun, um die Zerstörung des Altonaer VOLKSPARKS zu verhindern und wenn wir nun wirklich solche Sportanlagen brauchen, gibt es sicher alternative, besser mit öPNv zu erreichende, weniger Natur zerstörende Flächen in Hamburg (z.B. Billwerder-Moorfleet) - wie stehen sie zu solchen Alternativen?

Gruß, Ingrid Gangloff

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CDU

Sehr geehrte Frau Gangloff,

wie Sie der Drucksache sicherlich auch entnommen haben werden, wird der Volkspark bislang von den Bürgern viel zu wenig genutzt - offenbar finden viele Bürger den Volkspark also leider nicht so attraktiv wie Sie.

In dem Senatsantrag heißt es hierzu:

"Um dem Park seine ursprüngliche Bestimmung (?Volkspark?) wieder zu verleihen, muss erreicht werden, dass die Bevölkerung den Altonaer Volkspark wieder für sich entdeckt als einen Ort, an dem man gewesen sein muss. Dementsprechend ist der Volkspark zu einem Anziehungspunkt zu entwickeln, der sich weithin als ?erste Adresse? für alle sportbezogenen Aktivitäten und Angebote etablieren kann. Darüber hinaus soll seine Funktion als öffentliche Grün- und Erholungsanlage mit einer Angebotspalette für Freizeit- und Erholungsaktivitäten erhalten und gestärkt werden."

und

"Hierbei stehen die Ausrichtung an der Natur- und Erholungsfunktion des historischen Volksparks und die Schaffung von familienfreundlichen Freizeitsport- und Erholungsangeboten im Vordergrund. Der wertvolle alte Baumbestand wird auch künftig naturnah weiterentwickelt, die denkmalschutzpflegerischen Belange werden berücksichtigt."

Die Bürgerschaft hat den Antrag des Senates in zahlreichen Ausschüssen ausführlich beraten - das Ergebnis finden Sie unter http://www.buergerschaft-hh.de/parldok/ in der Drucksache 18/4477. Sie werden feststellen, dass man sich auch mit den von Ihnen geäußerten Sorgen beschäftigt hat. Im Ergebnis haben die Ausschüsse der Bürgerschaft einstimmig (bei Enthaltung der Opposition) empfohlen, den Senat mit der Ausarbeitung eines Masterplanes zu beauftragen - denn nur darum geht es vorerst.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Heinemann