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Robert Habeck
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Andreas L. •

Warum soll D-Land, das für gerade mal 2% des CO2 Ausstoßes verantwortlich ist, die Welt durch übermäßige Opfer der Durchschnittsbürger ( insbes. Kosten für einen ZWANGSHEIZUNGSSYSTEMWECHSEL ) retten?

Sehr geehrter Herr Habeck,
halten Sie die WÄRMEPUMPENLÖSUNG IN D- Land, das aktuell den höchsten Strompreis aller G20 Staaten hat ( aktuell z.B Frankreich: 20ct./ kWh, D- Land durchschnittlich 45ct/ kWh ) wirklich für sozial gerecht?
Können Sie garantieren, dass für Elektroautos, Wärmepumpen etc. wirklich genug (PREISWERTER) Strom zur Verfügung steht?
Werden wir dieses Jahr ggf. wieder Strom an Frankreich liefern, wenn deren Atomkraftwerke wegen Niedrigwasser oder Wartungsarbeiten etc. ( (wie 2022 )ausfallen?
Was würde die französische Bevölkerung wohl tun, wenn diese soviel Geld für Strom zahlen müsste wie wir und zusätzlich zum Einbau von Wärmepumpen GEZWUNGEN würde, falls die " alte " Gasheizung irreparabel ausfallen sollte?

Haben Sie keine Bedenken, dass die Deutschen insbesondere wegen der HÖCHSTEN STROMKOSTEN und dem durch die Klimawende MASSIV STEIGENDEN STROMBEDARF bald für den Bau von Atomkraftwerken auf die Straße gehen werden, um finanziell überleben zu können?
MfG

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr L.,

 

vielen Dank für Ihre Frage.

 

Die vom Menschen verursachte Klimakrise wird zur Klimakatastrophe, wenn wir den Ausstoß von Treibhausgasen nicht schnell und drastisch reduzieren. Nur durch konsequente CO2-Einsparungen kann Deutschland die Transformation zur Klimaneutralität erreichen. Darum werden wir bis 2035 u.a.

 

-             den Anteil der Erneuerbaren Energien auf 80 % erhöhen durch den massiven Ausbau von Wind- und Solarenergie.

-             den Kohleausstieg auf 2030 vorziehen, unterstützt durch eine ambitionierte Reform des EU-Emissionshandels.

-             das Ende des fossilen Verbrenners bis 2035 bei Neuwagen umsetzen sowie den Umstieg auf vollelektrische Autos bis 2030 fördern.

-             durch den Ausbau des ÖPNV den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel erleichtern.

-             mit der Novelle des GEG sowohl im Bau-, als auch im Heizungssektor durch neue Standards deutliche Energieeinsparungen erreichen.

-             mit einer flächendeckenden kommunalen Wärmeplanung und dem Ausbau der Wärmenetze mit Erneuerbaren 2030 mindestens 50 Prozent der Wärme klimaneutral erzeugen.

-             die Transformation der Wirtschaft, unterstützt z.B. durch Klimaschutzverträge, grüne Leitmärkte etc., zur Klimaneutralität auf den Weg bringen.

-             eine leistungsfähige und nachhaltige Wasserstoffwirtschaft aufbauen und

-             umwelt- und klimaschädliche Subventionen konsequent abbauen.

 

Flankiert werden diese Maßnahmen durch Beratungsangebote und Förderprogramme, um so die Bevölkerung zu informieren und zu unterstützen.

 

Da es unerlässlich ist, in Klimafragen den globalen Schulterschluss zu suchen und grenzüberschreitende Lösungen zu finden, werden z.B über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) ambitionierte Projekte von Durchführungsorganisationen weltweit zur Minderung von Treibhausgasemissionen in Entwicklungs- und Schwellenländern gefördert. Dazu gehören unter anderem der Ausbau Erneuerbarer Energien, Energieeffizienzmaßnahmen oder Beratung der politischen Klima-Langfriststrategien, grüner Finanzpolitiken und nationalen Beiträge zum Pariser Klimaabkommen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Team Robert Habeck

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