Sehr geehrter Herr Habeck, wie sehen ihre Pläne aus, um die Psychotherapeutische Verfügbarkeit zu verbessern?
Gerade in ländlichen Regionen ist oft selbst im Umkreis von 50km+ nichteinmal mehr eine Warteliste offen, trotz Hausarztvermittlungsfall, Schwerbehindertenstatus (aufgrund der Psyche) und auch über die Krankenkasse oder 116117 ist nicht einmal ein einziges Angebot verfügbar.
Und die stationäre Alternative ist meistens Maßlos überlastet, überfordert und unterqualifiziert, da einfach alles zusammengeworfen wird, unabhängig vom Krankheitsbild.
Wie sieht da der Plan der Grünen aus um in dem Bereich endlich was zu ändern?
LG

Sehr geehrter Herr A.,
vielen Dank für Ihre Frage. Für uns Grüne ist es klar, dass seelische Gesundheit die Grundlage für Lebensqualität und körperliche Gesundheit ist. Daher sind Zustände, wie Sie sie beschreiben oder monatelange Wartelisten für psychotherapeutische Behandlungen nicht hinnehmbar.
Alle Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, sollen im Bedarfsfall niedrigschwellige Zugänge zu passgenauen psychosozialen und therapeutischen Angeboten haben. Deswegen werden wir Therapieplätze und psychiatrisch-psychosoziale Krisendienste bedarfsgerecht ausbauen sowie die Bedarfsplanung für psychotherapeutische Angebote modernisieren. Dabei nehmen wir besonders Kinder und Jugendliche in den Blick. Wir wollen die angemessene Finanzierung der Weiterbildung von Psychotherapeut*innen sicherstellen. Die psychiatrische Versorgung werden wir sektorübergreifend stärken.
Unser Ziel sind mehr Hilfen und weniger Stigma. Wir brauchen ein Suizidpräventionsgesetz. Zudem sollen Forschung, Therapie und Gesundheitsbildung gefördert werden.
Außerdem setzen wir uns für eine gemeindenahe, menschenrechtsbasierte Versorgung ein – mit dem Ziel, Zwangsmaßnahmen zu vermeiden. Psychosoziale Zentren für Geflüchtete werden wir stärken und das Recht auf Sprachmittlung verankern.
Wir hoffen, dass Ihnen diese Antwort weiterhilft.
Mit freundlichen Grüßen
Team Robert Habeck