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Robert Habeck
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Johannes H. •

Sehr geehrter Herr Habeck, Wann denken Sie werden sich die Grünen der Realität geschlagen geben und neue AKWs bauen?

Sehr geehrter Herr Habeck, Wann denken Sie werden sich die Grünen der Realität geschlagen geben und neue AKWs bauen?
In wissenschaftlichen Untersuchungen (Idel, 2022. https://doi.org/10.1016/j.energy.2022.124905), die die Systemgesamtkosten betrachten, kostet Solarstrom 15 mal mehr als Nuklearstrom außerdem müssen wir die Elektrizitätskapazität allgemein hochfahren da wir viel mehr Prozesse elektrifizieren müssen. So viel Rohstoffe gibt es gar nicht, um die Windkraftanlagen zu bauen. Was ist ihr Plan B falls die EE nicht reichen oder zocken sie hier grad mit der Zukunftsperspektiven dieses Landes um grüne Ideale zu verwirklichen? Vorallem inbetracht des geringeren Rohstoff bedarfs von AKWs (The Role of Critical Minerls in clean energy transition, International Energy Agency, 2021)

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Mit dem Atomausstieg ist ein energiepolitischer Meilenstein gelungen. Zur Abschaltung der hochriskanten und keinesfalls nachhaltigen Atomtechnologie haben sich in den letzten Jahren alle demokratischen Parteien und auch die Vorgängerregierung bekannt.

Der Ausstieg aus der Atomkraft ist ein Sicherheitsgewinn für unser Land, macht uns weniger verwundbar, wie speziell ein Blick auf den Krieg in der Ukraine deutlich macht. Die Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie, die selbst mit größtem Ingenieurswissen nicht beherrschbare Risiken umfasst und nicht gegen terroristische Angriffe oder Naturkatastrophen gefeit ist.

Zudem macht uns der Atomausstieg unabhängig von nuklearen Brennstoffen, die wir bisher überwiegend aus Russland bezogen haben.

Für die Sicherheit der Stromversorgung werden in Zukunft neben einem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien flexible Kraftwerkskapazitäten gebraucht. AKW sind ungeeignet, Stromlücken zu schließen, weil sie nur im Dauerbetrieb laufen können. Für Engpässe stehen daher Gas- und in abnehmenden Maße Kohlekraftwerke als Reserve zur Verfügung. Selbst eine Laufzeitverlängerung aller drei AKW-Anlagen hätte nur einen geringen Anteil am Strommix gehabt. Atomstrom wurde inzwischen durch Erneuerbare Energien ersetzt.

Für die Zukunft setzen wir auf die effizientesten und klimafreundlichsten Technologien, Windkraft und Solarenergie, die sicheren, sauberen und günstigen Strom produzieren. Deren Ausbau werden wir entschieden weiter beschleunigen. Bürger*innen, in den Kommunen vor Ort können durch finanzielle Beteiligungen davon wirtschaftlich profitieren. Unternehmen können ihre Produktion und Stromversorgung auf erneuerbare Basis umstellen und so ihren Wettbewerbsvorteil im globalen Wettbewerb sichern.

Mit freundlichen Grüßen

Team Robert Habeck

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