Hallo, Greta Thunberg ist für den Weiterbetrieb der deutschen AKW - warum Sie, Herr Habeck nicht?
Hallo Herr Habeck,
wie ich eben las, ist sogar die Klima-Ikone Greta Thunberg für den Weiterbetrieb der deutschen AKW. "Es sei „eine schlechte Idee“, auf Kohle zu setzen, solange „das Andere“ noch existiere, erklärte sie."
Auf die Frage, ob die AKW nach der aktuellen Krisenphase überhaupt abgeschaltet werden sollten, sagte sie: „Kommt drauf an, was passiert.“
Damit erscheint mir sogar Greta Thunberg pragmatischer als Sie, der deutsche Wirtschaftsminister, welcher u.a. den Erhalt der Industrienation Deutschland zur Aufgabe hat.
1) Können Sie, Herr Habeck, mir erklären, warum Sie nur das niedersächsische AKW abschalten wollen und die anderen beiden AKW nur in der Not-Reserve? Diese beiden AKW benötigen in diesem Modus 60 Stunden (!), um wieder hochzufahren und können damit keinen Blackout verhindern!
2) Erklären Sie mir bitte den von Ihnen geplanten Einsatz von absolut umwelt- und klimaschädlichen ölbefeuerten „Kraftwerksschiffen“, wenn doch CO2-neutrale AKWs zur Verfügung stehen!
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Mit dem Atomausstieg ist ein energiepolitischer Meilenstein gelungen. Zur Abschaltung der hochriskanten und keinesfalls nachhaltigen Atomtechnologie haben sich in den letzten Jahren alle demokratischen Parteien und auch die Vorgängerregierung bekannt.
Der Ausstieg aus der Atomkraft ist ein Sicherheitsgewinn für unser Land, macht uns weniger verwundbar, wie speziell ein Blick auf den Krieg in der Ukraine deutlich macht. Die Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie, die selbst mit größtem Ingenieurswissen nicht beherrschbare Risiken umfasst und nicht gegen terroristische Angriffe oder Naturkatastrophen gefeit ist.
Zudem macht uns der Atomausstieg unabhängig von nuklearen Brennstoffen, die wir bisher überwiegend aus Russland bezogen haben.
Für die Sicherheit der Stromversorgung werden in Zukunft neben einem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien flexible Kraftwerkskapazitäten gebraucht. AKW sind ungeeignet, Stromlücken zu schließen, weil sie nur im Dauerbetrieb laufen können. Für Engpässe stehen daher Gas- und in abnehmenden Maße Kohlekraftwerke als Reserve zur Verfügung. Selbst eine Laufzeitverlängerung aller drei AKW-Anlagen hätte nur einen geringen Anteil am Strommix gehabt. Atomstrom wurde inzwischen durch Erneuerbare Energien ersetzt.
Für die Zukunft setzen wir auf die effizientesten und klimafreundlichsten Technologien, Windkraft und Solarenergie, die sicheren, sauberen und günstigen Strom produzieren. Deren Ausbau werden wir entschieden weiter beschleunigen. Bürger*innen, in den Kommunen vor Ort können durch finanzielle Beteiligungen davon wirtschaftlich profitieren. Unternehmen können ihre Produktion und Stromversorgung auf erneuerbare Basis umstellen und so ihren Wettbewerbsvorteil im globalen Wettbewerb sichern.
Mit freundlichen Grüßen
Team Robert Habeck