Frage an Robert Habeck von Ute P. bezüglich Energie
1. Wie viele CO2- emittierende industrielle Anlagen gibt es in Schleswig-Holstein, für die eine CO2- Abscheidung in Frage käme?
2. Wie viele Tonnen CO2 könnten aus diesen Anlagen bis 2050 abgeschieden und gespeichert werden?
3. Wie viele dieser Anlagen könnten voraussichtlich an ein Pipelinenetz angeschlossen werden?
3a. Wie sollen etliche Kilometer CO2-Pipeline gegen terroristische Attacken, unfallbedingte Beschädigungen oder Baufehler gesichert werden? Und wer trägt die Kosten?
4. Wie viele Tanklastwagentransporte wären voraussichtlich für die nicht über Pipelines transportierbaren CO2-Mengen notwendig?
5. Über welche Gesamtstrecke würde bis 2050 voraussichtlich CO2 in Tanklastwagen transportiert werden müssen?
6. Mit wie vielen Unfällen dieser Tanklastzüge wäre bis 2050 statistisch zu rechnen?
7. Welche Folgen könnte ein Tanklastzugunfall schlimmstenfalls haben?
8. Welche Vorsorgemaßnahmen müssten getroffen werden, um den durch einen Tanklastwagenunfall entstehenden Schaden einzugrenzen?
9. Was würde diese Vorsorge bis 2050 voraussichtlich kosten?
10. Wer müsste diese Kosten tragen?
Sehr geehrte Frau Petersen,
die Antworten im Text. Leider kann ich die Fragen nach den Tanklastern nicht fundiert beantworten.
Beste Grüße
Ihr Robert Habeck
:
1. Wie viele CO2- emittierende industrielle Anlagen gibt es in Schleswig-Holstein, für die eine CO2- Abscheidung in Frage käme?
Es gibt jede Menge CO2-emittierende Anlagen, Kohlekraftwerke, Zementfabriken, Raffinerien etc. - aber keine von denen ist CCS-capture ready, also umgerüstet, um CO2-Abscheidenungen vorzunehmen. Die meisten Stadtwerke mit Kohlekraft haben sich inzwischen für einen anderen Weg, nämlich weg von der Kohle, entschieden, oft auf Grünen Druck hin. Die von der Großen Koalition geplanten und vorgesehenen neuen Kohlekraftwerke in Brunsbüttel sollen CCS-fähig gebaut werden. Noch steht aber keines der Dinger und wir wollen die Option zum Kauf der Flächen beenden.
2. Wie viele Tonnen CO2 könnten aus diesen Anlagen bis 2050 abgeschieden und gespeichert werden?
Weiß ich nicht. Vermutlich sind Umrüstungen so teuer und macht die Anlagen so ineffizient, dass die Technik bei alten Anlagen nicht zum Einsatz kommt. Insofern ist die politische Frage: Sollen neue Kohlekraftwerke CCS-ready gebaut werden. Ich sage: Nein.
3. Wie viele dieser Anlagen könnten voraussichtlich an ein Pipelinenetz angeschlossen werden?
Sie Antwort zu 2.
3a. Wie sollen etliche Kilometer CO2-Pipeline gegen terroristische Attacken, unfallbedingte Beschädigungen oder Baufehler gesichert werden? Und wer trägt die Kosten?
Ich hoffe nicht, dass unser Land Ziel von Terrorattacken wird. Aber ich glaube nicht, dass man ein solches Netz wirklich sichern kann. Die Kosten für Leckagen soll nach dem vorgelegten Gesetz der Betreiber bzw. sein Versicherer tragen, allerdings nur für 30, was nachgerade lächerlich ist. Im Zweifel wird es sein wie mit Atomunfällen oder Ölverschmutzungen: die Kosten trägt die Allgemeinheit.
4. Wie viele Tanklastwagentransporte wären voraussichtlich für die nicht über Pipelines transportierbaren CO2-Mengen notwendig?
Da überfragen Sie mich. Da ich die Technik ablehne - und zwar aus übergeordneten politischen Gründen, nicht aus Gründen der technischen Durch- oder Undurchführbarkeit - habe ich solche Rechnungen nie angestellt.
5. Über welche Gesamtstrecke würde bis 2050 voraussichtlich CO2 in Tanklastwagen transportiert werden müssen?
Siehe Frage 4.
6. Mit wie vielen Unfällen dieser Tanklastzüge wäre bis 2050 statistisch zu rechnen?
Siehe Frage 4.
7. Welche Folgen könnte ein Tanklastzugunfall schlimmstenfalls haben?
Siehe Frage 4.
8. Welche Vorsorgemaßnahmen müssten getroffen werden, um den durch einen Tanklastwagenunfall entstehenden Schaden einzugrenzen?
Siehe Frage 4.
9. Was würde diese Vorsorge bis 2050 voraussichtlich kosten?
Siehe Frage 4.
10. Wer müsste diese Kosten tragen?
Siehe Frage 3a.