Frage an Robert Habeck von Hans-Olaf P. bezüglich Umwelt
Moin Herr Dr. Habeck ,
endlich geht es mit dem Atomausstieg voran .
Wenn ein AKW mal wegen Wartungsarbeiten , oder Pannen ( die häufiger waren ) stillstand ,
hat keiner sich beschwert , weil er zu wenig Strom bekam . Der war doch immer ausreichend
vorhanden .
Nun aber zu meiner Frage . Warum haben sich die großen Stromanbieter eon , Vattenfall , RWE ,u.s.w. nicht schon längst bei der Erzeugung von erneuerbarer Energie durch Wind und Sonne mit engagiert ?
Sie müssen doch inzwischen eingesehen haben , das Atomstrom keine Zukunft hat . Auch ohne die Katastrophen in Tschernobil und Fukuschima .
mit freundlichem Gruß , Olaf Paasch
Sehr geehrter Herr Paasch,
die Energiewende ist nicht nur einfach ein Austauschen der Produktionsarten (von Atom zu Wind, Sonne, etc.). Sie bedeutet auch eine Demokratisierung und Dezentralisierung der Energiestruktur, wie wir sie vorbildlich in SH vorfinden. Bürgerwind- und Bürgersolarparks sorgen dafür, dass die Wertschöpfung vor Ort bleibt und nicht in die Konzernzentralen nach München wandert. Insofern ist es aus meiner Sicht gar nicht die allererste Forderung, dass sich die großen Energieversorger nun beteiligen. Ich bin froh, wenn die Energiewende über Genossenschaften, Stadtwerke etc. von den Menschen umsetzt wird.
Großinvestitionen wie Off-Shore-Parks werden allerdings vor allen Dingen von den Großen Stromversorgern gebaut werden. Sie waren da unter anderem bisher so zögerlich, weil ein Fortlaufen der Atomenergie sicher gewünscht war. Man muss das Kind klar beim Namen nennen: Atom und Kohle stehen in einem Konkurrenzkampf zu Wind und Solar. Jede erneuerbar produzierte KWh, ist eine KWh, die nicht fossil-atomar verkauft werden kann. Das ist die Antwort auf ihre Frage. Und die Aufgabe ist jetzt, den Ausbau der Erneuerbaren so schnell umzusetzen, dass die Atomwende unumkehrbar wird.
Beste Grüße
Dr. Robert Habeck