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Robert Gabel
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Frage von Andrea W. •

Frage an Robert Gabel von Andrea W. bezüglich Senioren

Was würden Sie gegen die vorhandene Altersarmut unternehmen?

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Antwort von
Tierschutzpartei

Sehr geehrte Frau W.,

das derzeitige Rentensystem ist vor allem durch die Ungerechtigkeit geprägt, dass einkommensschwache Menschen mehr einzahlen als sie erhalten im Vergleich zu einkommensstarken Menschen, aufgrund der unterschiedlichen Lebenserwartungen. Der Unterschied pro Person beträgt rund 130.000 Euro und hat effektiv eine nochmals zusätzliche umverteilende Wirkung von unten nach oben zur Folge, wobei einkommensschwache Einzahler sogar in Summe weniger erhalten als sie einzahlen. Unabhängig davon verstärken sich teilweise die Ungerechtigkeiten nochmals durch die verschiedenen Rententöpfe. Das Schweizer Modell, in dem sämtliche Einkommensbezieher in die erste Säule des Rentensystems einzahlen müssen, wird als mögliches Vorbild auch für Deutschland diskutiert, was ich als Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit begrüße. Auf weitere Reformen im Rahmen eines BGE möchte ich zudem verweisen. Generell sehe ich zunehmende Privatisierungen der Rente zugunsten der Finanzwirtschaft für riskant und nicht nachhaltig und halte Bestrebungen zur Erhöhung der Rentenbezüge für wichtig, da jeder zusätzliche Euro für Senioren den gesellschaftlichen und familiären Zusammenhang stärkt sowie ein Gewinn für die regionale Wirtschaft darstellt.

Eine weitere generelle Ursache für Ungerechtigkeiten, also auch für die Altersarmut, liegt darin begründet, dass Produktivitätszuwächse nicht an die Arbeitnehmer, also an die Renteneinzahler, weitergereicht werden, sondern bei den Unternehmern verbleiben und hierbei zum großen Teil in Geldanlagen und Spekulationen fließen. Hier müssen Maßnahmen ergriffen werden, um das Problem zu niedriger Renten für einkommensschwache Einzahler zu beheben. Altersarmut hat weitere konkrete Ursachen, allen voran Zeiten der Erwerbslosigkeit sowie Einkommenseinbußen aufgrund von Kinderbetreuung und Pflege sowie die Nichtanerkennung der Ausübung von Ehrenämtern. Diese Situationen müssen deutlich stärker bei der Berechnung der Rente berücksichtigt werden. Es kann nicht sein, dass Menschen, die unverschuldet oder zugunsten altruistischer Tätigkeiten wenig Rentenpunkte sammeln konnten, dafür im Alter bestraft werden.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage teilweise beantworten und gehe gern auf weitere Aspekte ein, wenn Sie möchten.

Mit den besten Grüßen

Robert Gabel