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Robert Gabel
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Frage von Marina G. •

Sehr geehrter Herr Gabel, die EU erließ bezüglich Naturschutz Rahmenrichtlinien (z. B. Waldstrategie). Halten Sie diese für wirksam? Wenn ja, wie würden Sie das nachweisen wollen? Verbesserungsbedarf?

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Antwort von
Tierschutzpartei

Die EU-Waldstrategie folgt der Linie "Schützen durch Nutzen". Sie möchte die Biodiversitäts- und Klimaneutralitätsziele mithilfe der Forstwirtschaft bzw. Bioökonomie erreichen, also mittels ökonomischer Verwertung. Hier liegt die potenziell grundlegende Fehlkonstruktion, da die Verwertungslogik nicht die optimal möglichen Ergebnisse für Biodiversität und Klimaneutralität erbringen kann. 

Zwar enthält die EU-Waldstrategie auch Zielvorgaben zum Schutz der Urwälder (Primär- und Naturwälder), jedoch ist nicht absehbar wie die Quote von insgesamt 10 % streng zu schützender und 30 % zu schützender Areale in der EU tatsächlich erreicht werden kann.

Forstwälder tragen kaum zur Biodiversität bei und Klimaneutralität wird vor allem durch Wiedervernässung erreichbar. Daher möchte ich die grundsätzlichen Ziele des Green Deals und der EU-Waldstrategie dergestalt umsetzen, dass mehr Flächen unter strengen Schutz gestellt werden, der biodiversitätsschädliche Monokulturanbau für die industrielle Tierfutterverwertung beendet und die klimafreundliche Wiedervernässung in deutlich ambitionierterem Maße als bislang verfolgt wird.