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Richard Spieß
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Frage von Gunnar B. •

Frage an Richard Spieß von Gunnar B. bezüglich Innere Sicherheit

Lieber Herr Spiess,

Viel habe ich in den letzten Tagen über die Gefahr des islamischen Fundamentalismus gehört. Dieser ist mir in Regensburg noch nicht begegnet. Folgende Fragen:

1. Gibt es in dieser Region christlichen Fundamentalismus und halten Sie diesen für gefährlich?

2. Sehen Sie die Trennung von Kirche und Staat als erstrebenswert an? Werden Sie sich für die Abschaffung von Kreuzen in öffentlichen Klassenzimmern einsetzen?

3. Ich fühle mich stark gestört durch das laute, häufige und willkürliche Bimmeln der Kirchenglocken von St. Caecilia. Z.B. ist es oftmals unmöglich, sich auf dem Balkon zu unterhalten. Was soll ich tun?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Bali,

zu 1.) Mir ist nicht bekannt, dass es in unserer Region „christlichen Fundamentalismus“ gibt, so wie der Begriff aktuell gesellschaftlich verstanden wird. Wissenschaftlich gesehen ist allerdings, mit wenigen Ausnahmen, jede Glaubensgemeinschaft fundamentalistisch. Dies heist nichts anderes, als dass eine Religion den„Anspruch auf den Besitz der absoluten Wahrheit“ inne hat. Dieser absolute Wahrheitsanspruch, der Mitmenschen in Rechtgläubige und Falschgläubige(Ungläubige) bzw. im Konfliktfall in Freund und Feind einteilt, ist leider Bestandteil jeder großen Weltreligion. Einen solchen Wahrheitsanspruch halte ich in der Tat für gefährlich, weil er immer Grund für größtes Menschliches Leid war und ist. Toleranz und Mitmenschlichkeit verträgt sich schlecht mit dem Anspruch, die einzig „reine Leere“ zu vertreten;

zu2.) Die LINKE vertritt die Meinung, dass der Glaube Privatsache ist und tritt deswegen für die Trennung von Staat und Kirche bzw.Staat und Religion ein. In diesem Zusammenhang haben religiöse Symbole in staatlichen Einrichtungen nichts zu suchen, da dieser ja ohnehin zur Neutralität verpflichtet sind. Andere europäische Länder sind in dieser Frage sehr viel Fortschrittlicher, dort ist dies eine Selbstverständlichkeit.

Zu3.) Das wiederum hat etwas mit der oben beschriebenen Toleranz zu tun. Nachdem die Kirchglocken ja nicht durch „bimmeln“ dürfte gelegentliches stören verschmerzbar sein. Im Regelfall „bimmeln“ Kirchenglocken auch max 4 mal pro Stunde und und länger nur zum Gottesdienst, bei Hochzeiten o.ä. Veranstaltungen.

Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantworten und würde mich freuen, wenn Sie am 28. September beide Stimmen für mehr Toleranz und Freiheit einsetzen würden.

Für ein freies und sozial gerechtes Bayern
Richard Spieß