H. Porschen hat als Präsident der Jungen Unternehmer 2017 gefordert: die nächste Bundesregierung muss die unglaublichen Beamtenprivilegien abbauen, im Sinne der Generationengerechtigkeit. Wer tut es?
Jahrelang wurde diese Forderung von vielen Wirtschafts - und Sozialverbänden erhoben ohne Erfolg. Ein besonders unglaubliches Beispiel: 1966, lange bevor Sie Frau Schröder geboren wurden, wurde ich Beamtin und da ich verheiratet war bekam ich einen Verheirateten- Zuschlag ich teilte meine Kosten mit meinem Mann - also wofür? Mein damaliger Chef erklärte mir damals, dass dieser Zuschlag aus der Zeit stamme als der Mann der Alleinverdiener war, und er bald gestrichen würde weil immer mehr Paare gemeinsam den Lebensunterhalt verdienen Es gibt ihn immer noch und er ist sogar ruhegehaltsfähig. Bei mir 80J. alt Besoldung A11 3000,- Pension beträgt er 153,88€, er wurde nur in Familienzuschlag1 umbenannt. Wir haben zum Glück ein sehr modernes Familienrecht und der Schutz und die Begünstigungen der Lebensgemeinschaften werden für alle Partnerschaften durch unser Steuersystem gewährleistet. Was soll dieser alte Zuschlagszopf? Diese Frage werde ich mehreren jungen Abgeordneten stellen. MfG R.S.
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Die Forderung nach einer Reform der Beamtenprivilegien, insbesondere im Hinblick auf die Generationengerechtigkeit, ist in der Tat von großer Bedeutung und wird von vielen Seiten seit langem erhoben. Ich teile die kritische Einschätzung und sehe gerade angesichts der angespannten Haushaltslage die Notwendigkeit einer Reform.
Es ist jedoch wichtig anzuerkennen, dass die Position der Beamten eine herausgehobene Stellung im Staat einnimmt und daher eine Reform vorsichtig angegangen werden muss. Beamte erfüllen eine Vielzahl wichtiger Aufgaben im öffentlichen Dienst und tragen damit zur Funktionsfähigkeit unseres Staates bei.
Dennoch müssen wir auch die Realität der heutigen Zeit berücksichtigen. Viele der bestehenden Privilegien, die aus vergangenen Zeiten stammen, sind nicht mehr zeitgemäß und müssen überdacht werden. Dies betrifft auch den von Ihnen angesprochenen Verheirateten-Zuschlag, der in seiner aktuellen Form fragwürdig erscheint.
Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Reform des Beamtentums notwendig ist, um die öffentlichen Finanzen zu entlasten und die Generationengerechtigkeit sicherzustellen und wir werden uns auch in Zukunft für solche Reformen stark machen.
Mit freundlichen Grüßen
Ria Schröder