Frage an Reyk Seela von Gotthardt S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Seela,
Weder Parteiprogramme noch unbestimmte Versprechungen sondern persönliche Wahrhaftigkeit und mögliche Vorbildwirkung sollen meine Wahlentscheidung in Krisenzeiten beeinflussen.
Als Wähler verlange ich deshalb insbesondere von den Direktkandidaten meines Wahlkreises (WK 37, Jena I) persönlichen Einsatz für die Zukunft Thüringens, ausgedrückt durch ein klares JA oder NEIN zu folgenden Fragen:
Sind Sie bereit 10 % ihres persönlichen Einkommens und Ihrer persönlichen Fähigkeiten sieben (drei) Jahre lang in eine Unternehmung „Thüringen bildet sich“ zu investieren?
Sind Sie weiterhin bereit, dafür zu kämpfen, dass 0,1 % des Haushaltes Ihrer Partei für diese Unternehmung bereitgestellt werden?
Die Unternehmung wird
-dem Vorschlag der GEW für ein Thüringer Bildungsrahmengesetz folgen
-offen für alle sein und Benachteiligte fördern
-SELBSTVERWALTET UND SELBSTORGANISIERT SEIN
-TRANSPARENT FÜR UMFASSENDE ÖFFENTLICHE KONTROLLE SEIN
-die Traditionen der Reformpädagogik in Jena aufnehmen
-LEBENS- UND ARBEITSFORMEN DER ZUKUNFT SUCHEN UND ERPROBEN
-gelebte Investition in die Zukunft Thüringens sein
Ich erwarte nicht unbedingt eine direkte Antwort. Eine glaubhafte persönliche Selbstverpflichtung, die deutlich werden lässt, dass Sie für EIN ZUKUNFTSTHEMA ohne Rücksicht auf Parteizwänge kämpfen werden und damit Parteienverdrossene zum Nachdenken bewegen wird mich eben so überzeugen.
Mit freundlichen Grüßen
Gotthardt Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt, herzlichen Dank für Ihre Mail, die ich wie folgt beantworten möchte:
Auf Ihre klaren Fragen möchte klar und ehrlich antworten, auch wenn Ihnen damit die eine andere Illusion nehmen muss:
Zunächst kann ich Ihnen mitteilen, dass meine Partei in Jena keine bedeutenden Rücklagen hat oder über Gelder verfügt. Wir leben von den Mitgliedsbeiträgen und kommen wie jeder normale Haushalt von Monat zu Monat gerade so über die Runden. 0,1 % von 1 bis 2000 € würden Ihnen nicht weiter helfen.
Nein, ich bin nicht bereit 10 % meines Einkommens in das von Ihnen geschilderte Projekt zu investieren. Warum? Ich spende bereits mehr als diese Summe in zahlreiche soziale, kulturelle und sportliche sowie Bildungs-Projekte. Dabei lege ich besonderen Wert auf eine gewisse Vielfalt. Würde ich auf Ihre Forderung eingehen, würden viele sinnvolle Projekte nicht mehr stattfinden.
Ich hoffe, Ihnen bei Ihrer Entscheidung für kommenden Sonntag weiter geholfen zu haben. Schauen Sie sich meine Kontrahenten an und fragen Sie sich, ob diese sich auch lange vor der Wahl bei gemeinnützigen Projekten engagiert haben.
Ihr Reyk Seela
Weitere Fragen an Reyk Seela
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(...) Darüber hinaus müssen wir in Thüringen eine solche Lebensqualität erreichen, dass eine Abwanderung nicht mehr interessant wird. Dazu gehören zum Beispiel eine bessere Kinderbetreuung im Vergleich zu den „alten“ Bundesländern, ein hervorragendes Schulsystem (im deutschlandweiten PISA-Test belegen wir Platz 3 und im internationalen Vergleich Platz 7) oder unsere hervorragende Kultur- und Hochschullandschaft etc. (...)