Frage an René Schneider von Barbara U. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Scheider
Mit großer Verwunderung habe ich zur Kenntnis genommen, dass der Kulturausschuss das illegal angebrachte Graffito von Herrn Naegeli schützen möchte.
http://www.bild.de/regional/duesseldorf/graffiti/stadt-streitet-sich-um-graffito-40364564.bild.html
Seit 1989 arbeite ich als Pädagogin mit Sprayern, um sie aus der Illegalität zu holen, daher muss ich Ihnen wohl nicht erklären, dass nicht nur die Sprayer, sondern auch deren Eltern extrem verwundert über Ihr Vorhaben waren. Mit welchem Recht kann ein Sprayer, der bereits als Wiederholungstäter mehrfach durch illegales Sprühen aufgefallen ist und erneut illegal gesprüht hat, ein Strafverfahren für eine Person fordern, die sein Graffito zu entfernen versucht?
Nach welchen Gesichtspunkten erklärt der Kulturausschuss illegale Graffiti als schützenswerte Kunst?
Woran sollen sich Jugendliche orientieren? Politiker verhalten sich inkonsequent indem sie jüngeren Sprayern legale Flächen vorenthalten (Bochum ist wohlwollend ausgenommen) und diejenigen hypen, die sich ihre Fähigkeiten überwiegend an illegalen Wänden erarbeitet hatten.
Werden auch besprühte Waggons der DB demnächst als Kulturgüter geschützt?
Wie sollen Jugendliche ein gesundes Rechtsempfinden entwickeln?
Sehr geehrte Frau Uduwerella,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage, die ich leider nicht beantworten kann, da es sich hier um eine Entscheidung des Kulturausschusses der Stadt Düsseldorf und nicht des Ausschusses für Kultur und Medien im Landtag NRW in Düsseldorf handelt.
Insofern kann ich zu den Beweggründen der Kommunalpolitiker nichts sagen. Ihre Bedenken bezüglich einer "Legalisierung" von Sprayern kann ich indes sehr gut nachvollziehen.
Mit herzlichen Grüßen
René Schneider