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Frage von Sven R. •

Frage an René Röspel von Sven R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Röspel,

da sie die Fragen von Herrn Peter Staudt und Herrn Ulrich Parth leider ignoriert haben (diese hätten sicherlich auch uns Wähler aus ihrem Wahlkreis interessiert), greife ich das Thema noch einmal auf.

Die Höhe der Bezüge steht für mich ausser Frage. Aber wie denken sie, kommt eine solche Erhöhung der eigenen Bezüge beim Bürger an, wenn der auf Lohnerhöhungen (trotz Teuerungen) immer wieder verzichten muss, eventuell unbezahlte Überstunden schiebt, sich krank zur Arbeit schleppt um seinen Job nicht zu gefährden, usw.? Sicherlich angesichts dessen kaum ein positives Signal, was da von Berlin ausgeht...

Natürlich soll das Gehalt eines Bundestagsabgeordneten unter anderem auch seine Unabhängigkeit erhalten. Aber wenn ich 10.000€ im Monat habe... sage ich leichter "Nein?" zu weiteren 10.000€, wenn ich sie angeboten bekomme? Es gab (und gibt sicherlich) auch einige, die da gerne mal zugreifen. Zudem besitzen die Unternehmen durchaus auch andere Wege, ihre Interessen durchzudrücken - wer will schon verantwortlich sein, dass ein Mega-Konzern mit mehreren hunderten oder tausenden Arbeitsplätzen ins Ausland abwandert? Das zur Unabhängigkeit. [Weitere Ausführungen entfernt - 2000 Zeichen Limit]

Nein, sorry - ich halte angesichts der finanziellen Situation vieler Haushalte in Deutschland dieses Signal für gänzlich verkehrt. Viele Menschen leisten über das Jahr gute Arbeit, die aber nur seltenst derart honoriert wird, wie sie es sich honorieren (lassen). Das ist, auch wenn es so scheinen mag, keine Neid-Debatte. Ich bin nicht neidisch, weder auf ihr Gehalt, Sonderprivilegien oder was auch immer - ich halte es nur für ein falsches Signal, sich mehr Geld zu gönnen, während die meisten Leute in diesem Land teilweise bei mehr Arbeitszeit nur gleichen Lohn bekommen, oder Lohnerhöhungen so minimal sind, dass sie durch die überall stattfindende Teuerung schlicht komplett verzehrt wird.

Mit freundlichem Gruß,
Sven Reisbach

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reisbach,

vielen Dank für Ihre Mail vom 13. Dezember.

Meine Position zu dem Thema habe ich insbesondere im Antwortschreiben an Herrn Loock sehr ausführlich dargelegt, auf das ich Sie gern verweisen möchte. Ich denke, dass das Argument, dass es in einigen Bereichen keine Lohnerhöhungen gegeben hat, auf Dauer gefährlich ist. Es muss aus meiner Sicht darum gehen, dass auch diejenigen (Branchen/Arbeitnehmer), die keine Lohnerhöhungen bekommen haben, in nächster Zeit endlich wieder eine bekommen. Wenn alle Arbeitgeber Ihre Arbeitnehmer darauf hinweisen würden, dass sie keine Lohnerhöhungen bekommen, weil die anderen schließlich auch nichts bekommen haben, wäre die Spirale nach unten eröffnet.

Bei weiterem Interesse an dem Thema stehe ich Ihnen gern zu einem persönlichen Gespräch bereit. Für einen Termin wenden Sie sich bitte an mein Wahlkreisbüro.

Mit freundlichen Grüßen

René Röspel