Frage an Renate Hendricks von Agnes R. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Hendricks,
immer mehr Länder schaffen das Sitzenbleiben ab, auch in NRW ist die Versetzung der Regelfall. Laut Frau Löhrmann hat dies seinen Grund in einer verbesserten individuellen Förderung.
Als ein Grund für die Abschaffung wird von den Ländern auch immer wieder angeführt, dass Sitzenbleiben den Steuerzahler bundesweit ca. 1 Mrd. Euro kostet.
Hierzu habe ich an Sie als Mitglied des Schulausschusses folgende Fragen:
- Wie hoch sind die rechnerischen "Gewinne", die in NRW durch rückläufige Sitzenbleiberzahlen in den letzten Jahren angefallen sind?
- Wie viel Geld wurde parallel zu diesen rückläufigen Ehrenrunden zusätzlich(!) in die individuelle Förderung investiert und auf welche Weise ist dieses Geld den Schulen zugute gekommen?
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrte Frau Reker,
ganz herzlich möchte ich mich entschuldigen, dass ich Ihre Anfrage erst jetzt beantworte. Ich möchte Ihnen versichern, dass mir Anfragen und Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern außerordentlich wichtig sind und dass ich immer versucht bin, ebendiese schnell und sachdienlich zu beantworten. Leider müssen Ihre nun schon länger zurückliegenden Anfragen während des laufenden Bürobetriebes aus dem Blickfeld gekommen sein. Trotz der Zeitverzögerung möchte ich Ihnen hiermit antworten.
Die von Ihnen angeführte Berechnung von nicht-anfallenden Kosten durch das Abschaffen des "Sitzenbleibens" wurde in NRW nicht angestellt. Vielmehr sind wir der Überzeugung, dass das Wiederholen einer Jahrgangsstufe sich in den meisten Fällen negativ auf die Biographie und vor allem auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler auswirkt. Für den Lernerfolg, unabhängig von Alter und Jahrgangsstufe, ist die Motivation eine mitentscheidende Variable. Daher möchten wir versuchen, das "Sitzenbleiben" von Schülerinnen und Schülern so gut es geht zu verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Hendricks