Frage an Reinhold Pix von Hans-Joachim K. bezüglich Jugend
Sehr geehrter Herr Pix,
es gibt im Land Baden-Württemberg zahlreiche Radsportvereine wo Nachwuchsarbeit betrieben wird und viele Kindern und Jugendlichen Mountainbiken trainieren.
Das heißt im Alltag jedes Übungsleiter das er mi 6-17 Jährigen auf Waldwegen fährt, die unter 2 Meter breit sind und sich damit in die Illegalität begibt, weil richtige Mountainbike Training, so wie es dann auch im Rennen gefahren wird, nur auf solchen Wegen gemacht werden kann, da die Kinder und Jugendliche nur dort die technischen Fertigkeiten lernen und verbessern können.
Es gibt auch im Landkreis Freiburg / Breisgau Hochschwarzwald genau zwei legale Strecken, das eine ist der Rosskopf Trail in Freiburg und das andere ist die permanent Strecke in Sankt Märgen. Beide eignen sich nur sehr bedingt, zumal die Anfahrt dorthin viel zu lang ist.
Meine Fragen an Sie:
1. Ist es nicht generell positiv zu bewerten das Kindern das Mountainbiken beigebracht wird, sie dabei Spaß und Freude haben und sich dabei noch sportlich in der Natur betätigen, anstatt daheim vor dem Fernseher oder Computer "abzuhängen"?
2. Lokale Ausnahmen zu schaffen um Trainingsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche schaffen, gehen nur über sehr Aufwändige Genehmigungsverfahren und brauchen, wie man am Beispiel von Kirchzarten sieht, extrem langes Durchhaltevermögen. Was wollen Sie und Ihrer Partei machen, damit diese Verfahren schneller gehen oder ist es nicht einfacher von Vornerein die 2-Meter-Regel einfach abzuschaffen?
3. Bei einem Unfall mit Kindern in der Gruppe stehen die Übungsleiter derzeit mit "einem Bein im Gefängnis" da sie wissentlich auf Wegen, die laut Gesetz nicht erlaubt sind, mit dem Fahrrad unterwegs waren. Den genauen Grad der Fahrlässigkeit hat natürlich ein Gericht zu klären, aber wie steht Sie und Ihrer Partei dazu, dass meist Ehrenamtlich tätige Übungsleiter in so einem Maß kriminalisiert werden?
Ich freue mich auf Ihre Antworten!
Freundliche Grüße
Hans-Joachim Kleine
Sehr geehrter Herr Kleine,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Gern möchte ich auf Ihre Fragen im Einzelnen eingehen.
Ich teile ganz Ihre Meinung, dass es in jeder Hinsicht wichtig und zu begrüßen ist, wenn Kindern sich draußen, insbesondere in der Natur aufhalten. Als Vater von vier Kindern und als Winzer, der sich selbst gern und viel draußen bewegt, sehe ich die positive Wirkung des im Grünen Seins voll und ganz.
Im Schwarzwald wurde unter Leitung des Freiburger Professors Dr. Schraml ein Pilotprojekt gestartet mit dem Ziel, die Vereinbarkeit der verschiedenen Nutzungswünsche zu prüfen. Singletrails sollen verstärkt ausgewiesen werden. Insbesondere wird zu prüfen sein, ob ein Abbau von Konflikten und Risiken durch eine teilweise Entflechtung der Nutzungen bewirkt werden kann. Sicherlich lassen sich mit den Empfehlungen des Pilotprojekts zukünftig auch die Verfahren in den Kommunen abkürzen, denn eine gemeinsame Initiative der Interessierten vor Ort (u.a. Gemeinde, Forst- und Naturschutzbehörde, Tourismus, Pädagogen, Wander- und Fahrradgruppen) bietet auch weiterhin die beste Grundlage, um eine für alle Waldbesucher annehmbare Lösung zu finden. Ein weiterer Effekt, den wir gern unterstützen wollen, wird es sein, dass zukünftig vermehrt Mountainbike-Strecken ausgewiesen werden, womit auch Ihrem Anliegen nach kürzeren Anfahrtswegen zu den Übungsstrecken Rechnung getragen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Pix MdL