Frage an Reinhold Bocklet von Fritz S. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Bocklet,
schon seit Jahren wird im westlichen Landkreis FFB für eine bessere Anbindung an die Bahnstrecke Augsburg – München gekämpft. Es sind zwar schon erste Erfolge erzieht worden - morgens ein Zughalt mehr in Althegnenberg - aber zufriedenstellend ist diese Situation noch immer nicht. Gerade im Zuge steigender Benzinpreise und gekürzter Pendlerpauschale denken viele Pendler über eine Alternative zum PKW nach. Laut Aussage der Bahn fehlen die, für eine bessere Anbindung nötige Kapazitäten am Bahnhof Pasing, d.h. eine Erweiterung des Bahnhofs würde nötig werden.
Zur Zeit wird die Bahnstrecke 4-spurig ausgebaut. Ich habe die Befürchtung, dass wir Anwohner nur in den "Genuss" der negativen Aspekte des Ausbaus - die erhöhte Lärmbelastung durch vermehrten Zugverkehr - kommen.
Sehen Sie eine Anbindung von Haspelmoor, Althegnenberg im Stundentakt oder ggf. eine Verlängerung der S4 nach Althegnenberg oder ggf. bis Mering für realistisch?
Welche Maßnahmen würden Sie ergreifen um die Verkehrsanbindung im westlichen Landkreis FFB zu verbessern?
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen,
Fritz Spitzer
Sehr geehrter Herr Spitzer,
die von Ihnen angesprochene Anbindung des nordwestlichen Landkreises an die Bahnstrecke Augsburg-München ist in der Tat unbefriedigend. Dabei muss man zwischen der Regionalbahnverbindung Augsburg-München und dem MVV unterscheiden.
Eine deutliche Verbesserung wird bei der Regionalbahnverbindung Augsburg-München allerdings ab Dezember diesen Jahres eintreten. Danach werden in Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf von Montag bis Freitag je 12 Züge in Richtung Augsburg und je 12 Züge in Richtung München halten. Am Wochenende werden die Bahnhöfe mit 10 Zughalten in Richtung München und 9 in Richtung Augsburg bedient.
Dieser bedeutende Fortschritt wurde von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) bereits im März beim Forum des Verkehrsausschusses der Gemeinden im nordwestlichen Landkreis in Maisach vorgestellt. Daran haben u.a. Frau Bundestagsvizepräsidentin Hasselfeldt und ich teilgenommen. Wir haben uns nachdrücklich für die Verbesserung eingesetzt. Der Stundentakt, der den betroffenen Gemeinden nach Abschluss des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Augsburg-Olching versprochen worden ist, kann aber derzeit nicht realisiert werden, da dafür am Pasinger Bahnhof der nötige Bahnsteig fehlt. Über nur zwei Bahnsteigkanten muss sowohl der Regional- als auch der Fernverkehr abgewickelt werden. Frau Kollegin Hasselfeldt und ich kämpfen dafür, dass der fehlende Bahnsteig in Pasing möglichst bald gebaut wird. In diesem Zusammenhang machen wir uns auch für den Ausbau des Schienenpersonenfernverkehrs von Pasing zum Flughafen München stark, der einen zusätzlichen Fernbahnsteig im Bahnhof Pasing notwendig machen würde, was wiederum die Entkoppelung des Nahverkehrs vom Fernverkehr und den Stundentakt ermöglichen würde. Diese Variante soll in die umfassende Untersuchung der Staatsregierung zu Alternativlösungen bei der Anbindung des Flughafens München per Schiene einbezogen werden.
Zu unterscheiden davon ist das S-Bahn-Angebot. Die Taktfolge auf der S 4 ist nach wie vor unbefriedigend, insbesondere zwischen Maisach und Mammendorf. Bei dem bereits erwähnten Forum wurde angeregt, eine Arbeitsgruppe mit allen Beteiligten zu bilden, die dazu beitragen soll, das S-Bahn-Angebot zu optimieren. Dabei geht es nicht nur um die Nachfrage auf der S 4, sondern auch um die Abstimmung eines verbesserten Angebots mit den anderen S-Bahnlinien. Natürlich ist dies alles eine Kostenfrage, die eine generelle politische Antwort erfordert.
Darüber hinaus habe ich mit meinen CSU-Kollegen aus dem Stadtumland einen Antrag gestellt, der vom Bayerischen Landtag am 16. Juli 2008 einstimmig angenommen worden ist. Er hat folgenden Wortlaut: „Die Staatsregierung wird aufgefordert, bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und der DB-Regio darauf hinzuwirken, dass der derzeitige Takt der innerhalb des MVV verkehrenden S-Bahnen auch in den späten Abend- und Nachtstunden bis Betriebsschluss verdichtet wird. Dabei ist ein möglichst durchgängiges Angebot anzustreben. Die Betriebszeit der S-Bahnen soll an Werktagen einheitlich auf mindestens 2 Uhr früh verlängert werden. An den Wochenenden sowie in den Nächten vor Feiertagen sollte darüber hinaus zwischen 2 Uhr früh und dem derzeitigen Betriebsbeginn ein möglichst durchgängiges Angebot geschaffen werden“.
Sehr geehrter Herr Spitzer, Sie können sicher sein, dass ich mich auch im neuen Landtag mit Nachdruck für die Verbesserung des Zugangebotes auf der S 4 einsetzen werde.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Bocklet, MdL