Frage an Reinhard Loske von Peter de R. bezüglich Verkehr
Lieber Herr Loske,
gehören Sie auch zu den Grünen, die gegen Autoverkehr massiv vorgehen wollen? Das finde ich ziemlich ideologiegetrieben. Der Versuch im Viertel (Autofreier O-Weg) und der Widerstand der Kaufleute hat doch gezeigt, dass eine Stadt wie Bremen autofreundlich sein muss - sonst schmieren wir wirtschaftlich ab. Wie sind ihre Konzepte für eine gute Verkehrspolitik in Bremen?
mit besten Grüßen
P. de Ruiter
Sehr geehrter Herr de Ruiter,
ich danke Ihnen für Ihr Interesse an diesem Thema. Meine Vorstellung einer optimalen Verkehrspolitik besteht bestimmt nicht darin, massiv gegen den Autoverkehr vorzugehen. Mein Ziel für Bremen ist es, eine Verkehrspolitik voranzutreiben, die alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigt. Dazu gehören natürlich Autofahrer, aber auch Radfahrer, Fußgänger und der öffentliche Nahverkehr in all seinen Ausprägungen als ökologische Alternative zum „motorisierten Individualverkehr“, also beispielsweise dem PKW. Eine gleichberechtigte Nutzung zu schaffen sehe ich als dringend notwendig an. Dass diese Sicht im Einzelfall von Nachteil sein kann oder eine bestimmte Interessengruppe sich unzureichend berücksichtigt empfindet, will ich nicht verleugnen. In der Gesamtsicht ermöglichen wir aber für alle ein optimales Miteinander auf den Bremer Straßen.
Über die aktiv am Verkehr teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger in Bremen hinaus berücksichtige ich auch die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner stark befahrener Straßen: Lärm und Abgase beeinflussen die Gesundheit und können auf Dauer chronische Krankheiten verursachen. Temporeduzierungen, dem Verkehrsaufkommen angepasste Ampelanlagen und Umweltzone in der Innenstadt konnten die Belastungen in vielen Bereichen der Stadt bereits reduzieren.
In beiden Fällen handelt es sich nicht um ein ideologisch geprägtes Denken. Wissenschaftliche Untersuchungen und Gespräche mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern aus allem Bereich des Lebens bestätigen und unterstützen mich in meinem Vorgehen. Somit kann ich so falsch nicht liegen.
Mit freundlichem Gruß
Reinhard Loske