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Frage von Dietmar A. •

Lieferkettenrichtlinie / Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz: Stehen diese Geschäftspraktiken von Übersetzungskäufern im Einklang mit der EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) und dem dt. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)?

Guten Tag Herr Houben, ich schreibe Ihnen als Wähler mit Wohnsitz in Köln-Junkersdorf und als freiberuflicher Diplom-Übersetzer. Ich habe 1997 meinen Abschluss als Diplom-Übersetzer an der FH Köln gemacht und habe dann zunächst als angestellter Übersetzer gearbeitet und seit 2002 als Freiberufler. In dieser Zeit sind die Honorare beständig gesunken. Heute zahlen viele Auftraggeber nicht mehr für Übersetzungen zum regulären Wortpreis, sondern für die Nachbearbeitung von maschinell vorübersetzten Texten, was i.d.R zu einem niedrigeren Stundenverdienst führt. In jüngster Zeit kommen auch KI-Vorübersetzungen zum Einsatz, wodurch der Stundenverdienst weiter sinkt. Diese Trends führen dazu, dass die Arbeit als freiberuflicher Übersetzer immer mehr prekarisisiert wird. Stehen diese Geschäftspraktiken von Übersetzungskäufern im Einklang mit der EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) und dem dt. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)? Wer kann wie kann dagegen vorgehen? MfG Dietmar A.

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Sehr geehrter Herr A.,

eine allgemeine Beschreibung für ein Lieferkettengesetz kann man  bei Wikipedia finden: "Ein Lieferkettengesetz soll einen rechtlichen Rahmen schaffen, um den Schutz der Umwelt, Menschen- und Kinderrechte entlang globaler Lieferketten zu verbessern. Unternehmen, die im Ausland Vorleistungsgüter oder Fertigerzeugnisse beschaffen, müssen Verantwortung für Produktionsverfahren und Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern übernehmen, Missstände zurückverfolgen und diese von vornherein oder ab Kenntniserlangung vermeiden oder abstellen."

Damit ergibt sich kein Bezug zur Arbeit von freiberuflichen Übersetzern. Zwischen ihnen und ihren Auftraggebern werden die Vertragsbedingungen frei vereinbart. Dies ist kein Thema für die Politik. Ich sehe allerdings auch, dass neuartige Übersetzungssoftware und KI-gesteuerte Simultanübersetzungen Ihre Branche grundsätzlich gefährden. Deshalb rate ich dazu, sich mit anderen Betroffenen zusammenzuschließen und gemeinsam in der Gesellschaft und in den Medien auf die Probleme aufmerksam zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Houben

 

 

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