Frage an Reinhard Grindel von dieter m. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
hallo, Herr Grindel,
gestern ist mir die Kinnlade richtig nach unten geklappt. In Phönix behauptete ein Historiker, die Amerikaner unter Roosevelt wären vor der Jalta-Konferenz bereit gewesen, den Sowjets ganz Kontinentaleuropa in den Rachen zu werfen, falls die Russen ihrerseits Japan den Krieg erklärten. Anschließend kam Falin dran und behauptete, nach Hiroshima hätten die Russen dann aus zuverlässiger Quelle erfahren, daß 1946/47 ein amerikanischer Atomschlag bevorstände und deshalb mit aller Kraft eigene Atomwaffen entwickelt - zum Glück früh genug, um den einen Angriff zu verhindern..
Wir wollen uns nicht auch noch mit Vietnam, Afganistan und den Irak befassen. Aber sollte die CDU ihre amerikafreundliche Ausrichtung gründlich überdenken und auch die Mitgliedschaft in der Nato in Frage stellen?
mfG
Dieter Meyfarth
Sehr geehrter Herr Meyfarth,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 06.02.2007. Leider habe ich erst jetzt bemerkt, dass Ihre Frage noch nicht beantwortet ist.
Die CDU und auch die Bundesregierung richten ihre Politik an unseren nationalen Interessen aus. Eine NATO-Mitgliedschaft liegt im deutschen Interesse wie es die Zeit des sog. „Kalten Krieges“ und der Weg zur Deutschen Einheit beispielhaft bewiesen haben. Es liegt auch in unserem Interesse, für gute transatlantische Beziehungen zu sorgen. Gleichwohl haben die Union und auch die Bundesregierung als Ganzes etwa bei der Frage eines Kampfeinsatzes von Bundeswehrsoldaten im Süden Afghanistans bewiesen, dass diese sich auch Wünschen der US-Regierung versagen, wenn dem wohlüberlegte Argumente entgegenstehen.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Grindel MdB