Frage an Reinhard Grindel von Rosemarie S. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Grindel,
wieso kann es sein, daß die EU-Abgeorndeten jetzt schon wieder eine Gehaltserhöhung in Höhe von 1,7% erhalten, und zwar rückwirkend ab 2011 ??
Das ist doch alles nicht mehr gerecht.
Wir als Rentner wissen nicht, wie wir unser Heizöl noch bezahlen sollen und kommen kaum von einem Tag zum anderen. Wenn man bedenkt, was für die 25 Mio Rentner getan wird, ist es schon - so muß ich sagen - beschämend. Für uns wird alles teurer, Vergünstigungen gibt es für uns keine.
Hierzu hätte ich gerne mal Ihre persönliche Meinung.
MfG
Rosemarie Stolle
Sehr geehrte Frau Stolle,
haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen zur Situation der Rentner.
Bezüglich Ihrer Anmerkung zu den EU-Gehältern meinen Sie sicherlich die Beamten der Europäischen Union und nicht die Abgeordneten des Europaparlaments. Die EU-Beamten hätten 2011 eigentlich eine reguläre Gehaltserhöhung von 1,7% bekommen. Die Mitgliedsstaaten, u.a. auch Deutschland, stimmten allerdings mit Blick auf die Krisensituation dagegen. Darüber kam es zu einem Gerichtsverfahren, bei dem sich abzeichnet, dass die EU ihren gut 50.000 Beamten wohl doch rückwirkend die Erhöhung zahlen muss. Das Verfahren ist allerdings noch nicht abgeschlossen. In manchen Medien ist dies verkürzt wiedergegeben worden, so dass es wohl deshalb zu dem Versehen kam, es handle sich um eine Erhöhung der Abgeordnetenzahlungen.
Für die CDU hat der Einsatz für die Rentner eine hohe Priorität. So konnte die CDU-geführte Bundesregierung das Rentensystem wieder auf eine solide Finanzbasis stellen, während Rot-Grün zuvor die Rücklagen fast ganz aufgebraucht hatte. Die CDU hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass es eine Kürzung der Renten gesetzlich ausgeschlossen ist. Die momentane gute wirtschaftliche Entwicklung kommt auch den Rentner zugute, da die Renten an die Lohnentwicklung gekoppelt sind. Für 2014 rechnen Experten mit einem Rentenanstieg von 2,8 Prozent in Westdeutschland.
In Zukunft wollen wir Niedrigrenten für langjährig Berufstätige und diejenigen Personen aufstocken, die den Beruf für die Kindererziehung zurückgestellt haben. So wird die CDU die Mütterrenten erhöhen für die Frauen, die vor 1992 Kinder bekommen haben und so eine bestehende Ungerechtigkeit beseitigen. Bei zwei Kindern bedeutet dies durchschnittlich 650 Euro mehr Rente im Jahr. Diese bessere Anerkennung ist durch die gute finanzielle Situation der Rentenversicherung und vorhandene Mittel aus dem Zuschuss des Bundes möglich.
Ich halte es für wichtig, dass ein jeder Rentner mit seiner Rente, die er tatsächlich erhält, ein Auskommen hat. Gleichzeitig braucht es einen fairen Ausgleich zwischen den Generationen. Rentenerhöhungen allein zu Lasten der Jüngeren, wie es SPD und Grüne vorschwebt, halte ich für nicht vertretbar.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Grindel MdB