Frage an Reinhard Brandl von Anton P. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Dr. Brandl,
wie stehen Sie zur Rente mit 67?
Mit freundlichem Gruß
Anton Potche
Sehr geehrter Herr Potche,
vielen Dank für Ihre Frage vom 14. Oktober 2012. Die finanzielle Absicherung im Alter ist für die meisten Menschen von höchster Relevanz und ich nehmen ihre Sorgen hierzu sehr ernst. Ich beteilige mich daher selbst aktiv an der derzeitigen Rentendebatte, um das zukünftige Rentensystem nachhaltig und gerecht zu gestalten.
Die Altersstruktur der deutschen Bevölkerung wird sich in den nächsten Jahrzehnten erheblich wandeln. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bis zum Jahr 2060 um bis zu 34 Prozent sinken. Die Zahl der über 67-Jährigen hingegen wird weiter steigen, weil in den kommenden Jahren die Lebenserwartung – und damit die Rentenbezugsdauer – kontinuierlich steigt. Diese Entwicklungen haben zur Folge, dass in Zukunft die Zahl der Rentner je 100 Beitragszahler weiter ansteigen wird. Liegt sie heute bei 29, so wird sie bis 2060 auf bis zu 59 anwachsen.
Mir sind eine gerechte Lastenverteilung zwischen Jung und Alt und die finanzielle Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung sehr wichtig. In der Rente mit 67 sehe ich einen angemessenen, gerechten und notwendigen Schritt, um den Herausforderungen zu begegnen, die aus der demografischen Entwicklung resultieren. Meiner Meinung nach ist es zusätzlich von großer Bedeutung, dass geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungschancen und Möglichkeiten der Qualifizierung für ältere Arbeitnehmer ergriffen werden. Durch die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahren können höhere Beitragssätzen für jüngere Menschen und Rentenkürzungen vermieden werden.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Brandl