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Reinhard Borgmeier
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Frage von David E. •

Frage an Reinhard Borgmeier von David E. bezüglich Bildung und Erziehung

Ihre schnelle Antwort (Kompliment) habe ich mit Freuden genossen.

Vielleicht sagen Sie noch, wie Sie den Wechsel von grün nach "weiter links" empfunden hat. Was hat Sie dazu gebracht nach jahrelanger Arbeit Ihre Parteienausrichtung zu überprüfen und sich neu zu orientieren?
Was ist Ihr persönlicher Schwerpunkt? Agieren Sie (und wie steht es damit in der Zukunft) "grün" in Sachen Umwelt oder haben Sie das Thema der Linken auch für sich zum Ziel gemacht und wollen die Vermögenssteuer ausdehnen und HartzIV abschaffen. Gibt es dafür eigentlich dann auch Ersatz?

Ich halte nichts von mehrheistfähigen Allroundern und frage deshalb nach "Ihren" Projekten. Ein Mensch kann seine Kraft (vor allem auch im politischen Umfeld) nur auf wenige Themen gewinnbringend konzentrieren.

Mit freundlichen Grüssen

Portrait von Reinhard Borgmeier
Antwort von
DIE LINKE

Lieber David Eickelmann,
spätestens mit der Zustimmung zum Kosovo-Krieg waren die Grünen für mich als Partei nicht mehr vertretbar. Wenn man sich deren eigene Wurzeln anschaut, dann sind Sie heute weder basisdemokratisch, noch sozial, noch pazifistisch, wohl noch ökologisch. Politisch habe ich immer links gedacht und gehandelt, insofern war der Bruch mit den Grünen nur ein konsequenter Schritt. Das Thema "Umwelt" ist zweifellos ein zentrales Zukunftsthema, aktuell wird es bei der Energiepolitik deutlich. Vor Ort führen wir seit einem Jahr die Auseinandersetzung mit dem regionalen Energieversorger E.ON Westfalen-Weser über die exorbitanten Gaspreiserhöhungen. Die Energiekonzerne fahren gewaltige Profite ein, auf unsere Kosten und unterstützt durch poltische Weichenstellungen. Da wird dann der Zusammenhang zwischen Ökologie und Ökonomie deutlich. Politisch habe ich meinen Schwerpunkt zur Zeit in der Kommunalpolitik und versuche auf der lokalen Ebene durch Unterstützung von Bürgerinitiativen und diversen Bewegungen parlamentarische und außerparlamentarische Arbeit miteinander zu verbinden. Den gleichen Ansatz verfolgt auch die neue Linke auf der Bundesebene. Auch wenn es Ihnen vielleicht nicht gefällt, bin ich eher ein politischer Generalist. Ich halte umgekehrt überhaupt nichts von Expertokraten in der Politik. Denen fehlt häufig genug die gesellschaftliche Brille.
Herzliche Grüsse
Reinhard Borgmeier