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Regina Poersch
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Frage von Wibke K. •

Frage an Regina Poersch von Wibke K. bezüglich Jugend

Guten Tag Frau Poersch,

meine Frage bezieht sich auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Kinderbetreuung.
Meine Tochter kommt im Sommer in die 5.Klasse. Ich bin berufstätig und habe, so wie jeder andere Arbeitnehmer auch natürlich keine 12 Wochen Urlaub. Nun habe ich festgestellt, dass es hier im Näheren Umkreis keinerlei Betreuungsmöglichkeiten für Kinder ab der 5.Klasse in den Ferien gibt. Vielleicht bin ich etwas verwöhnt, da wir hier am Ort eine betreute Grundschule haben, die auch in den Ferien geöffnet hat. Mich beschäftigt nun natürlich die Frage wie es angehen kann, dass Kinder im Alter von 10 oder 11 Jahren dann in den Ferien alleine zu Hause bleiben müssen, weil hier keinerlei Betreuungsmöglichkeiten vorhanden sind. Auf meine Nachfrage beim hiesigen Jugendamt wurde mir das auch so bestätigt. Genauso wie der dortige Mitarbeiter mir bestätigte, dass in dem Fall, wenn in der Zeit wo ich das Kind alleine lasse etwas passiert, ich haftbar bin aufgrund von Aufsichtspflichtsverletzung!
Natürlich können mein Lebenspartner und ich uns irgendwie abwechseln mit Urlaub, evtl könnte die Oma noch ein paar Tage aufpassen. Aber es kann doch nicht sein, dass hier angestrebt wird, dass alle Mütter der Wirtschaft zur Verfügung stehen müssen auf Kosten der Kinder, die dann evlt stundenlang auf sich gestellt sind.
Zumal auch nicht jeder Oma und Opa oder andere Verwandte am Ort hat oder einen Lebenspartner, der einspringen könnte.

Was wäre ihr Vorschlag, dieses Problem in Zukunft zu lösen, damit die Wirtschaft hier im Lande nicht auf dem Rücken der Kinder "brummt"?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Krüger,

vielen Dank für ihre Anfrage. Die Betreuung für Kinder in weiterführenden Schulen ist leider in Schleswig-Holstein vor allem in ländlichen Gebieten nicht gut ausgebaut. Sie sprechen hier eine wichtige Frage für viele Eltern an.
Es besteht die Möglichkeit für Kindertageseinrichtungen einen Hort für Kinder bis 14 Jahren anzubieten. Das ist gesetzlich geregelt. Viele Kitas bieten eine Hortbetreuung für Kinder bis 12 Jahren an. Diese Betreuungsmöglichkeit steht dann auch in den Ferien zur Verfügung.
Auch die Betreuung an Grundschulen wird immer weiter ganztätig ausgebaut. Für die weiterführenden Schulen ist aber eine Betreuungslücke zu verzeichnen. Nachdem der Ausbau der Krippenbetreuung in den letzten Jahren im Fokus war, muss nun die Betreuung für Schulkinder verstärkt angegangen werden. Dafür setze ich mich sehr mit meiner Landtagsfraktion ein. Allerdings muss hier der Bedarf vor allem vor Ort an den Schulen, Kitas und beim Jugendamt bekannt sein, damit sich auch etwas vor Ort ändert.
Das Ziel der SPD in Schleswig-Holstein ist es, dass sich langfristig alle Schulen in Ganztagsschulen umwandeln, damit Familie und Beruf miteinander vereinbar werden, aber auch damit alle Kinder die gleichen Bildungschancen haben. Meine Kolleginnen und Kollegen und ich in der Fraktion werben sehr dafür an den Schulen. Vom Land gibt es auch eine Förderung für Ganztagsschulen. Allerdings müssen sich die Schulträger für ein Ganztagskonzept selbst entscheiden.

Mit freundlichen Grüßen

Regina Poersch