Frage an Rebecca Harms von Bernd R. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Harms,
Ihre grünen Kollegen im Deutschen Bundestag setzen sich ein gegen Leiharbeit und für die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes in Deutschland.
Ist es denkbar, diese Themen auch auf die Agenda des Europaparlaments zu setzen? Dadurch könnte mal wieder auf die mittlerweile skandalösen Zustände in Deutschland hingewiesen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Reinert
Sehr geehrter Herr Reinert,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Fraktion der Grünen im Europäischen Parlament setzt sich dafür ein, dass Leiharbeiter in allen Belangen die gleichen Rechte haben.
Da sich diese Forderung der Gleichbehandlung, oder des „equal treatments“ auch in der Leiharbeitsrichtlinie wiederfindet, haben wir Grüne diese auch unterstützt (
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:32008L0104:DE:NOT ).
Darüberhinaus fordern wir, dass Leiharbeit nur zum Einsatz kommt, sofern dies unbedingt nötig ist. Und wenn es sich bei Leiharbeit um verdeckte Normalarbeitsverhältnisse handelt, z.B. bei sogenannten Kettenverträgen, fordern wir, dass der betroffene Arbeitnehmer automatisch in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis überführt wird.
Was den flächendeckenden Mindestlohn angeht, so unterstützen wir unsere
grünen Kolleginnen und Kollegen in Deutschland - und fordern Mitgliedstaaten auf, eine Lohnuntergrenze je nach ihrem Arbeitsmarktmodell einzuführen.
Falls Sie Interesse an unserer grünen Position im Bereich sozialer Inklusion haben, empfehlen wir den grünen Initiativbericht von 2008:
http://www.europarl.europa.eu/oeil/popups/ficheprocedure.do?reference=2008/2034(INI)&l=en
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen!
Ihr Büro Harms