Was wird getan um die Tiertransporte in Drittländer endlich zu beenden und den Tierschutz allgemein in der Tierindustrie zu verbessern? Dies sollte mit auf der Agenda stehen.
Vielen Dank für Ihre Anfrage. In der vergangenen Legislaturperiode haben meine Fraktion und ich uns bereits im Europäischen Parlament für eine Verbesserung der Transport- und Schlachtbedingungen von Tieren stark gemacht.
Einer unserer diesbezüglichen Erfolge in der letzten Legislaturperiode war die Einsetzung des Sonderausschusses „Tiertransporte“ (ANIT). Damit haben wir den Tierschutz und das Tiewohl ganz geziehlt und längerfristig auf die Agenda gestzt. In der Abstimmung über Empfehlungen zur Überarbeitung der aktuellen EU-Gesetzesgrundlage zu Tiertransporten konnten wir uns leider nur in Teilen gegen die Konservativen im europäischen Parlament durchsetzen.
Der vom Parlament verabschiedete Bericht des Sonderausschusses bringt zwar einige Verbesserungen für die Weise, in der Tiere oft über lange Strecken transportiert werden. Doch ein wirkliches Ende des seit Jahren immer wieder beklagten, aber nie wirklich gestoppten Tierleids wird es auch jetzt nicht geben, solange Kommission und Mitgliedstaaten Verstöße nur lax oder gar nicht ahnden. Diese heute leider oft ausbleibende oder nachlässige Kontrolle stellt das eigentliche Problem der Tiertransporte dar. An diesem Punkt könnten alle beteiligten Länder sofort erhebliche Verbesserungen einleiten und damit skrupellosen Tiertransportern das Handwerk legen.
Auch in die neue Legislaturperiode starten wir mit den klaren Forderungen aus dem Wahlkampf, dass wir eine deutliche Reduzierung von Lebendtiertransporten, eine Begrenzung der Langstreckentransporte auf maximal acht Stunden und ein Ende von Tiertransporten in Drittstaaten außerhalb des Schengen-Raums fordern. Bei der Schlachtung fordern wir eine bessere Kontrolle und setzen uns für bessere, verbindliche Betäubungsmethoden ein.