US-Interessenvertreter in der EU: Haben Sie bzw. Die Grünen/ European Greens auch Kontakte zu der Green Party und Dr. Jill Stein, die für die Präsidentschaftswahl 2024 kandidiert?
Sie haben eigenen Angabe zufolge den Wahlkampf von B.Obama in den USA (aktiv?) begleitet und somit gute Kontakte in den USA.
Haben Sie bzw. Die Grünen/ European Greens auch Kontakte zu der Green Party und
Dr. Jill Stein, die für die Präsidentschaftswahl 2024 kandidiert?
Oder sind die US-Grünen als Gesprächspartner nicht relevant für die European Greens / FEA?
Gerade mit Blick auf die Wahlplakate "Frieden schützen" wären Kontakte sicherlich interessant und konstruktiv, da die Green Party mit Jill Stein zu der US-amerikanischen Anti-War-Coalition gehört.
Vielen Dank für Ihre Frage. In der Tat war ich im Wahlkampf von Barack Obama aktiv und habe seitdem stets ein großes Interesse für und enge Kontakte in die US-Politik bewahrt. Über die letzten Jahre habe ich in meiner Rolle als Europaabgeordneter mehrfach die USA auf verschiedenen parlamentarischen Dienstreisen besucht. Dabei habe ich stets Wert auf breit gestreute Kontakte, vor allem mit progressiven Politiker*innen innerhalb, der amerikanischen Klimabewegung, sowie Wissenschaftler*innen und Nicht-Regierungs-Organisationen, gelegt. Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen Jill Stein direkt kennen zu lernen. Grundsätzlich steht Jill Stein aber mit unserer Fraktion im Austausch und hat in der Vergangenheit auch schon gemeinsame öffentliche Veranstaltungen mit unserer Greens/EFA Fraktion veranstaltet, unter anderem mit meinem Parteikollegen Reinhard Bütikofer.
Gute Beziehung zu sämtlichen progressiven politischen Kräften in den USA sind unabdingbar für sämtlichen politischen Wandel und nicht zuletzt für den globalen Einsatz für Frieden.
Bei allem Bemühen um internationale Kooperation in Fragen der Friedenspolitik innerhalb des progressiven Lagers, hat sich Jill Stein jedoch mittlerweile als ernstzunehmende Kooperationspartnerin eindeutig disqualifiziert. Jill Steins Verständnis der Friedens- und Sicherheitspolitischen Lage widerspricht in vielen Punkten diametral meiner Bewertung der Situation, sowie den Positionen von Bündnsi90/Die Grünen. Jill Stein betreibt gefährliche Opfer-Täter Umkehr im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und beteiligt sich an hetzerischer Polemik gegen das Existenzrecht Israels. Mit diesen Positionen betreibt Jill Stein keine Friedenspolitik, sondern stellt sich auf die Seite von Aggressoren und gießt zusätzliches Öl ins Feuer der bereits zutiefst angespannten Lage im Nahen Osten.