Was tun die Grünen gegen Formen der modernen Sklaverei in der Bau- Logistik- Pflege und Landwirtschaftsbranche
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an grüner und europäischer Politik. Bitte verzeihen Sie die verzögerte Antwort.
Für uns Grüne/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament ist der Schutz von Arbeitnehmer*innen ein großes und wichtiges Anliegen. Dabei setzen wir uns aktiven gegen jegliche Form der Sklaverei ein. Am 24. Oktober veröffentlichen meine Kolleg*innen Anna Cavazzini, Heidi Hautala und Reinhard Bütikofer ein Modellgesetz und reagieren damit auf den ehrgeizigen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Bekämpfung von Sklaverei. Meine Fraktion arbeitet gleichzeitig an einer Kampagne, um auf Sklaverei und Ausbeutung aufmerksam zu machen.
Darüber hinaus fordern wir z.B. aber auch, dass die katastrophalen Arbeitsbedingungen in europäischen Schlachthöfen und der Landwirtschaft endlich verbessert werden. Außerdem haben wir den Schutz der Saisonarbeitskräfte und Grenzgänger*innen im Zusammenhang mit und nach der Corona-Pandemie gestärkt.
Gleichzeitig wissen wir, dass noch viel zu tun und aufzuholen ist. Arbeitnehmer*innen haben einen Anspruch auf Qualität und einen sicheren Arbeitsplatz. Lücken im Arbeitsschutz dürfen nicht toleriert werden. Dafür setzen wir Grüne uns in Europa, aber auch in Deutschland ein.
Weiterhin setzen wir Grüne uns im Europäischen Parlament dafür ein, dass die Verwendung von EU-Fördermitteln streng überwacht und überprüft wird, damit keine Zwangsarbeit in Ländern außerhalb der Europäischen Union finanziell gefördert wird. Einen indirekten Erfolg konnten wir damit 2021 bei der finanziellen Unterstützung des Straßenbaus in Eritrea erzielen.
Wir müssen unserer Verantwortung in einer globalisierten Welt bewusst werden und wahrnehmen, weswegen ich abschließend auf das EU-Lieferkettengesetz verweisen möchte. Mit diesem Gesetz soll die Nachhaltigkeit und die Wahrung der Menschenrechte in der Produktion von Gebrauchsgütern gesichert werden. Für weitere Fragen diesbezüglich können Sie sich an meine Kollegin Anna Cavazzini wenden.
Mit freundlichen Grüßen,
Rasmus Andresen