Sehr geehrter Herr Andresen, haben Sie für oder gegen NGT gestimmt und sind Sie für oder gegen eine Kennzeichnung von genmanipulierten Lebensmitteln? Grüße
Wir haben am 07. Februar 2024 über die Deregulierung sogenannter neuer genomischer Techniken (NGTs) abgestimmt. Diese NGTs werden von der Agrarindustrie wegen ihrer angeblichen Vorteile propagiert, sind jedoch mit einer Reihe von erheblichen Unsicherheiten und Risiken verbunden. Sie könnten möglicherweise die Artenvielfalt, Gesundheit, Verbraucher*innenwahlfreiheit, sowie die gentechnikfreie Produktion und Verarbeitung gefährden.
Indem die Kommission den Großteil der NGTs von der GMO-Risikobewertung (Genetically Modified Organisms), Überwachung, Rückverfolgbarkeit und Verbraucher*innenkennzeichnung ausnimmt, verstößt sie gegen die Verbraucher*innenrechte und das in den EU-Verträgen verankerte Vorsorgeprinzip. Die im Gesetzesvorschlag festgelegten Kriterien haben keine wissenschaftliche Grundlage und bieten keine Garantie dafür, dass gentechnisch veränderte Pflanzen, die die Kriterien erfüllen, ein geringeres Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellen.
Wir also Grünen/EFA-Fraktion haben geschlossen gegen den Vorschlag gestimmt und werden uns auch weiterhin für eine angemessene Regulierung von NGTs einsetzen. Dabei ist Verbraucher*innenkennzeichnung ein wichtiger Bestandteil, aber wir dürfen es auch nicht zulassen, dass die gesamte Risikoabschätzung und -beurteilung auf die Verbraucher*innen abgewälzt wird.