Frage an Rasmus Andresen von H. Werner B. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Andresen,
im Zusammenhang mit dem E-Antrieb fällt mir auf, dass die Bevölkerung nicht ausreichend über die Probleme der Rohstoffbeschaffung für die Batterieherstellung sowie die spätere Entsorgung der Batterien aufgeklärt wird. Laufen wir hier nicht in das gleiche Problem wie bei den Atomkraftwerken = erstmal schnell bauen und später über das riesige Problem Abfall nachdenken?
Gerade von Ihrer Partei habe ich mir hierzu mehr Offenheit gewünscht. Die Entwicklung anderer möglichen Antriebe (z.B. Hybrid) wird leider viel zu wenig gefördert und als Alternative zum E-Antrieb bekannt gemacht.
Vielen Dank für Ihre themenbezogene Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Horst Blunck
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für ihre Frage und bitte verzeihen Sie mir die verzögerte Antwort.
In den Batterien für Elektrogeräte und E-Antriebe für vollelektrische Autos, also auch Hydride stecken Rohstoffe wie Lithium und Kobalt, die derzeit teilweise unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Damit sich das ändert arbeitet die EU Kommission an einem Entwurf für ein Lieferkettengesetz, durch das Unternehmen dem Schutz von Umwelt und Menschenrechten nachkommen sollen. Die neue deutsche Bundesregierung aus SPD, GRÜNE und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag die Unterstützung eines solchen Gesetzes betont.
Für das umfangreiche und verpflichtende Recycling der ausgedienten Akkus ist derzeit eine neue Richtlinie auf EU-Ebene in Arbeit.
Elektromobilität hat sich bisher als die effizienteste Strategie für alternative Antriebe herausgestellt. Trotzdem unterstützen die GRÜNEN weiterhin die Entwicklung von E-Fuels oder Wasserstoffantrieben - doch diese haben im Vergleich einen sehr hohen Energiebedarf in der Herstellung und deshalb auch noch nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar.
Da mein politischer Schwerpunkt in der Haushalts- und Finanzpolitik liegt, verweise ich für weitere Fragen aus der Verkehrspolitik gerne an meine Kollegin Anna Deparnay-Grunenberg aus dem Verkehrsausschuss des Europaparlaments, sowie an die GRÜNEN Fraktionsmitglieder im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages.
Mit freundlichen Grüßen,
Rasmus Andresen