Frage an Rasmus Andresen von Julian Pascal B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Andresen,
wie stehen Sie persönlich zum geplanten EU-Mercosur-Abkommen, insbesondere hinsichtlich der befürchteten negativen Umweltauswirkungen (https://www.gerechter-welthandel.org/material/mercosur/)?
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Julian Beier
Sehr geehrter Herr Beier,
vielen Dank für Ihre Anfrage und bitte entschuldigen Sie meine verspätete Antwort.
In Übereinstimmung mit meiner Fraktion, den Europäischen Grünen / EFA, lehne ich das geplante Mercosur-Abkommen ab. Lassen Sie mich unsere Position genauer begründen.
Unserer Vorstellung nach soll die EU zukünftigen Handelsverträgen nur zustimmen, wenn diese auf das Wohl der Menschen und des Planeten ausgerichtet sind. Wir meinen, die EU hat mit ihren vielen und relativ wohlhabenden Verbrauchern einen Hebel in der Hand, den es gegenüber Volkswirtschaften, die bei uns ihre Produkte und Dienstleistungen verkaufen möchten, zu nutzen gilt. Diesen Hebel gilt es für einen Wechsel hin zu grünem Wirtschaften und zum Setzen von Menschenrechtsstandards zu nutzen.
Deshalb lehnen wir das EU-Mercosur-Abkommen ab. Wir erwarten, dass das Handelsabkommen die Abholzung im Amazonas-Regenwalds beschleunigt, die Artenvielfalt verringert, Tier- und Arbeitnehmerschutz untergräbt sowie zu Menschenrechtsverletzungen führen wird. Immer mehr nationale Regierungen in Europa werden sich der Gefahren bewusst, die das EU-MercosurAbkommen in sich trägt. Auch das Europäische Parlament hat die Ratifizierung des Handelsabkommens im Oktober 2020 abgelehnt, vor allem aufgrund der alarmierenden Situation im Amazonas.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Anfrage beantworten.
Mit freundlichen Grüßen aus Flensburg
Rasmus Andresen