Werden Sie Kampfeinsätze der Bundeswehr im Ausland ohne die Zustimmung der betroffenen Regierung, Wahrnehmung unserer Bündnispflichten oder ein Mandat des Weltsicherheitsrates der UNO unterstützen?
Kampfeinsätze der Bundeswehr, die gegen internationales Recht verstoßen, lehne ich entschieden ab. In einer Zeit, in der durch militärische Überlegenheit in Europa Grenzen verschoben werden, ist es wichtig, den Multilateralismus und das Völkerrecht zu stärken, nicht es zu schwächen. Darüber hinaus sollte unser außenpolitischer Fokus stets auf Diplomatie, Aussöhnung und Völkerverständigung liegen, nicht auf Krieg.
Allerdings stehe ich auch dazu, dass wir nicht aus Prinzipientreue bestehende Auslandseinsätze gegen den Willen der betroffenen Regierung beenden und damit eine humanitäre Katastrophe auslösen. Vor Fehlern darf man nicht davonlaufen. Man muss sich stattdessen seiner Verantwortung stellen. Das Beispiel Afghanistan zeigt, dass Fehler aus der Vergangenheit auch nicht durch einen einseitigen Rückzug rückgängig gemacht werden können, sondern stattdessen nur noch mehr Leid verursachen.