Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um die erheblichen Emissionen von Methan, Lachgas und CO₂ in der Vieh- und Landwirtschaft wirksam zu reduzieren?

Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Die Emissionen von Methan und Lachgas lassen sich deutlich reduzieren. Ein wichtiger Schritt ist die Wiedervernässung von Mooren. Ein Großteil der CO2-Emissionen der Landwirtschaft stammt aus trockengelegten Mooren. Der Anbau von Paludikulturen, z.B. Schilfgras, bietet Landwirtschaftsbetrieben dann alternative Einkommensmöglichkeiten. Diesen Anbau und die Nutzung dieser Alternativen möchte ich, möchte Die Linke vorantreiben.
Eine mögliche Nutzung wäre auch der Einsatz dieser Pflanzen in Biogasanlagen zusammen mit Gülle aus der Tierhaltung, dies stellt CO2-neutrale Energie bereit und reduziert die Methanemissionen. Damit Überdüngung vermieden wird, fordert Die Linke eine Begrenzung der Anzahl der Tiere je ha landwirtschaftlicher Nutzfläche auf 1,5 Großvieheinheiten. Damit verhindert man auch überbordende Massentierhaltung. Bei der Düngung müssen die Betriebe in die Lage versetzt werden modernste Technik einzusetzen, damit wird der Einsatz von Düngemitteln deutlich verringert. Ein wichtiger Schritt ist außerdem die Förderung von Bio-Landwirtschaft.
Mit diesen Schritten können die Emissionen der Landwirtschaft deutlich gesenkt werden und gleichzeitig bleibt unsere heimische Landwirtschaft erhalten. Außerdem ist es wichtig, dass keine Lebensmittel, die noch haltbar sind, vernichtet werden. Für weltweiten Klimaschutz ist es falsch, nur auf unsere Emissionen zu schauen, die Verlagerung von landwirtschaftlicher Produktion auf Flächen ehemaliger Regenwälder muss verhindert werden. Sinken in Deutschland durch weitere Flächenstilllegung die Emissionen, aber unser Verbrauch an Landwirtschaftsprodukten bleibt gleich, dann werden für vermehrte Importe landwirtschaftlicher Produkte mehr Regenwälder abgeholzt. Dies ist dies nicht einmal Scheinklimaschutz, dies ist klimaschädlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Lenkert