Benötigen wir in einer Welt des rapiden machtpolitischen und technologischen Wandels eine strategische Neuorientierung für unser Land?
Sehr geehrter Herr Stegner,
der von mir sehr geschätzte Klaus von Dohnanyi war am 23.05.23 als Diskussionspartner Gast der Körber Stiftung.
"Auf „Wertegemeinschaften“ oder „Freundschaften“ könne man nicht vertrauen, Deutschland und Europa müssten vielmehr offen ihre eigenen, wohl verstandenen Interessen formulieren und mit Realismus verfolgen. In einer Welt des rapiden machtpolitischen und technologischen Wandels fordert er eine strategische Neuorientierung für unser Land"
Er sagte: " natürlich hat Putin den Krieg begonnen, aber es sei einfach ungeheuerlich, Putin als Kriegsverbrecher zu bezeichnen, während George W. Bush, mit den 10 fachen ,oder 15 fachen Toten im Irak natürlich kein Kriegsverbrecher war".
https://koerber-stiftung.de/mediathek/ukraine-beyond-werte-oder-interessen-deutsche-aussenpolitik-im-zwiespalt/
Video quelle: https://www.tiktok.com/@edgarcool2.0/video/7236717791217192218
Herr Stegner, hat Dohnanyj recht, oder argumentiert er rechtspopulistisch ?
Lara J.
Sehr geehrte Frau J.,
vielen Dank für Ihre Frage. Als Mitglied der SPD bin ich der Überzeugung, dass wir dringend eine strategische Neuorientierung für unser Land benötigen. Die traditionellen politischen und wirtschaftlichen Strukturen scheinen angesichts der dynamischen globalen Entwicklungen an ihre Grenzen zu stoßen. Dies erfordert eine stärkere Betonung der multilateralen Zusammenarbeit, um globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, sozialer Ungerechtigkeit und Pandemien gemeinsam zu begegnen. Die Förderung von Forschung und Entwicklung, die Digitalisierung und die Investition in grüne Technologien sind entscheidend, um wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Dies ist auch der Grund für die Zeitenwende, die der Kanzler ausgerufen hat. Wir arbeiten unter Hochdruck am Deutschland Pakt, um auf nationaler Ebene strukturellen Wandel hin zu einer gerechteren, klimafreundlichen Welt zu erreichen. Eine strategische Neuorientierung erfordert eine stetige Prüfung unserer außenpolitischen Beziehungen, um eine gerechtere und friedlichere Weltordnung zu fördern. Durch den Ausbau von Partnerschaften und die Unterstützung von Initiativen für soziale Gerechtigkeit können wir eine positive Rolle im globalen Kontext spielen. Innere, äußere und soziale Sicherheit gehören für uns zusammen!
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Stegner