Frage an Ralf Stegner von Nicole M. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Dr. Stegner,
schon im Wahlkampf wie jetzt auch, wurde und wird oft die Forderung nach Digitalisierung postuliert. Konkreteres konnte ich dazu bisher von keiner Seite wahrnehmen, außer dem Schlagwort Breitbandausbau. Was stellt sich die SPD unter mehr Digitalisierung konkret vor?
Als Anregung kann ich empfehlen, die bürokratischen Prozesse, mit denen die BürgerInnen in Kontakt kommen (müssen), zu digitalisieren, sodass beispielsweise die leidlichen Gänge zu Bürger-, Standes- und sonstigen Ämtern so gut wie weg fallen könnten (Vorbilder gibt es in Skandinavien).
Wer beispielsweise ein Kind bekommt, muss bei jeder Behörde einzeln beantragen, was aufeinander aufbaut. Wie auch bei Heirat. Beispielsweise wird immer eine aktuell Geburtsurkunde vom Amt benötigt, die das Wohnort-Standesamt aber nicht selber beim Geburts-Standesamt beantragen kann, sondern die BürgerInnen müssen dies umständlich tun und dann umständlich beim anfordernden Amt abgeben. Genauso mit der geforderten Steuernummer (für's Baby) uswusf..
Ich habe mal beim Standesamt gefragt, wie sie der Digitalisierung entgegen sehen. Die Antwort waren fragende und hoffnungslose Gesichter, da nicht mal die aktuellen Programme unproblematisch laufen. Ich habe selbst in einer Behörde gearbeitet und kenne das Problem. Große Vernetzungsankündigungen, dann aber billige benutzerunfreundliche Programme, die schon mit den internen Daten überfordert sind (oft abstürzen oder minutenlang brauchen, um einen Datensatz hochzuladen), umständliche Arbeitsanweisungen und Mehrarbeit statt Erleichterung für das Personal, das sich dann gegen die Anwendung mehr oder weniger sperrt.
Freundliche Grüße,
N. M.