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Ralf Stegner
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Frage von Henning P. •

Frage an Ralf Stegner von Henning P. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Herr Stegner,

welche Freiheit kann ein Arbeitsloser genießen, der sich nicht mal eine
Fahrt innerhalb Deutschlands leisten kann?

So sehe ich auch die FREIzügigkeit in Europa und andere Liberalisierungen
sehr kritisch. Da ich krank bin, finde ich kaum mehr einen Job.

Bei Focus heißt es:
"Arbeitsmarktforscher sehen auch für das Jahr 2014 keine Anzeichen für einen neuen Job-Boom in Deutschland.
Die Arbeitslosigkeit werde im kommenden Jahr allenfalls leicht sinken, geht aus der am Freitag veröffentlichten Jahresprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Konjunkturforschung (IAB) hervor. Für 2014 rechnet die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit durchschnittlich 2,901 Millionen Erwerbslosen. Das wären lediglich 37.000 Jobsucher weniger als im Jahresschnitt 2013. Trotzdem erwarten die Wissenschaftler 2014 eine Rekordbeschäftigung. Arbeitslose würden davon aber kaum aber profitieren. Vielmehr besetzten Unternehmen neu geschaffene Stellen zumeist mit gut ausgebildeten Zuwanderern aus Süd- und Osteuropa".
Quellennachweis für obige Meldung: http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/arbeitsmarktforscher-auch-2014-kein-neuer-job-boom_aid_1114347.html

Warum soll ich für diese "Freiheit" sein? Ist das nicht nur ein "Verschiebebahnhof". Die Arbeitgeber suchen sich die Vitalsten, Jüngsten und Gesündesten aus, oder nicht?

Das mit der mangelnden Qualifikation kann bei mir kein Grund sein, denn ich kann eine 1 a-Ausbildung, ein Top-Abschlußzeugnis von 1,4 und sehr ordentliche Arbeitszeugnisse nachweisen. Warum also bekomme ich als Kranker keinen Job, Zuwanderer aber offensichtlich zunehmend? Soll ich ein Leben lang von knapp 400 Euro Hartz IV leben? Ich möchte arbeiten!

Statt die hier lebenden Obdachlosen u. Armen in Wohnungen/ Arbeit zu
bringen, höre ich nur noch von "Armutszuwanderern". Das sind doch keine
Menschen die zuvor in Slums wohnten, oder? Ist Deutschland nicht schon
dicht genug besiedelt?

MfG
Pitz

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Pitz,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ein Arbeitsplatz ist oft die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, Selbstbestimmung und Anerkennung. Arbeitslosigkeit bedeutet deshalb häufig den Ausschluss von Teilhabechancen in unserer Gesellschaft. Die Politik darf sich deshalb niemals mit verbreiteter Arbeitslosigkeit oder gar Langzeitarbeitslosigkeit abfinden. Wirtschafts-, Finanz- und Arbeitsmarktpolitik müssen auf das Ziel der Vollbeschäftigung in guter Arbeit
ausgerichtet sein. Dabei müssen auch die Unternehmen ihrer beschäftigungspolitischen Verantwortung gerecht werden. Dafür setzt sich die SPD in der Bundesregierung ein.

Trotzdem möchte ich Sie bitten, ihre berechtigte Kritik an der Arbeitsmarktsituation in Deutschland nicht gegen die Menschen zu richten, die zu uns nach Deutschland kommen. Unsere Gesellschaft ist auf das Wissen und die Potentiale aller angewiesen: Derjenigen, die viel Erfahrung haben und auch diejenigen, die neue Perspektiven einbringen können. Wir setzen uns deshalb weiterhin für eine haltige Integration von Migrantinnen und Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt ein.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Stegner

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