Ralf Kapschack
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Frage von Silke H. •

Frage an Ralf Kapschack von Silke H. bezüglich Gesundheit

Lieber Herr Kapschack,
ich bin seit Beginn der Impfkampagnen und der daraus resultierenden Diskussionen sehr besorgt, als Mutter und Bürgerin. Deshalb möchte ich Ihnen heute gerne nur zwei Fragen dazu stellen. Kennen Sie die Stellungnahme der „Ärzte für Individuelle Impfentscheidung e.V.“ ? Und wie stehen Sie persönlich zu den Aussagen und Vorhaben Ihres Kollegen Herrn Spahn?
Mit den besten Wünschen aus Witten,
S. H.

Ralf Kapschack
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Impfprävention. Gerne nehme ich zu Ihren Fragen Stellung.

Meiner Auffassung nach ist die Verbesserung der Impfprävention ein wichtiges gesundheitspolitisches Vorhaben. Seien Sie versichert, alle Vorhaben und Initiativen, die wir in der Regierung und als SPD-Bundestagsfraktion diesbezüglich ergreifen, dienen dem Ziel, die Qualität der medizinischen Versorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern.

Bei allen Überlegungen zu dem Entwurf des Masernschutzgesetzes des Bundesministeriums für Gesundheit, erachte ich im Einklang mit dem Robert Koch-Institut folgende Fakten als besonders wichtig: Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten des Menschen. Von einer Erkrankung sind besonders häufig Kinder in den ersten beiden Lebensjahren betroffen. Sie tragen auch ein erhöhtes Risiko dafür, dass eine Maserninfektion zu schwerwiegenden Komplikationen führt und müssen besonders häufig wegen einer Masern-Erkrankung stationär behandelt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass es gegen Masern selbst keine Behandlung gibt.

Ein wirksamer Schutz gegen Masern kann nur durch eine hohe Impfquote gewährleistet werden. Dazu brauchen wir eine Impfquote von mindestens 95 Prozent der Bevölkerung. Eine Maserimpfpflicht kann helfen, etwaige Impflücken zu schließen. Man mag diesen Schritt als Bevormundung und Eingriff in die persönliche Freiheit empfinden, aber es geht hier nicht nur um den Schutz des Einzelnen, sondern um den Schutz der gesamten Bevölkerung.

Die verfügbaren Kombinationsimpfstoffe sind wirksam und gut verträglich. In der Tat gibt es in Deutschland derzeit leider keinen zugelassenen Einfach-Impfstoff gegen Masern. Impfstoffe werden wie alle anderen Arzneimittel in Deutschland durch den jeweiligen Hersteller und nicht etwa den Bundesgesundheitsminister in den Verkehr gebracht. Es kommt also darauf an, ob und wann ein Hersteller die Zulassung für einen Einfach-Impfstoff gegen Masern bei der zuständigen Arzneimittelbehörde beantragt und erhält. Es wäre wünschenswert, wenn ein solcher Impfstoff zur Verfügung stehen würde.

Niemand bestreitet, dass eine Masernimpfung eine unerwünschte Reaktion oder Nebenwirkung zur Folge haben kann. Das Risiko einer schwerwiegenden Komplikation im Zusammenhang mit einer Masernimpfung ist aber sehr gering, im Gegensatz zum Risiko, ungeimpft schwer an Masern zu erkranken. Unnötiges Leid, gerade von Kindern, möchten wir vermeiden!

Nichtsdestoweniger nehmen wir auch die Sorgen der Eltern sehr ernst. Es bedarf deutlich mehr Information und Aufklärung über die Masern-Erkrankung und die Impfung. Auch dazu enthält der Gesetzentwurf konkrete Regelungsvorschläge.

Freundliche Grüße
Ralf Kapschack