Frage an Rainer Wiebusch von Dietbert M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Wiebusch,
am anderen Ende der Konrad-Wolf-Straße wird die alte Schokoladenfabrik neu hergerichtet und zum Einkaufszentrum umgebaut. Wann wird denn hier am Storchenhof die alte Kaufhalle, die ist ja nun wirklich ein Schandfleck, abgerissen? Was soll mit der Fläche geschehen?
Sehr geehrter Herr Müller,
Ihre Frage trifft ins Schwarze. Die Antwort wird etwas länger ausfallen.
1. Die Schokoladenfabrik ist eine unansehnliche Ruine, mehre Versuche, einen privaten Investor zu finden, schlugen fehl. Jetzt hat sich Walter Momper der Sache angenommen. Bei ausführlichen Gesprächen mit ihm hat die Hohenschönhauser SPD beschlossen, das Projekt zu unterstützen, weil a) die Dimensionen für den Allesversorger und den Discounter noch Platz für kleinere Geschäfte lassen, b) die Probleme An- und Abfahrt sowie Parken lösbar sind und c) in das integrierte Hotelprojekt von Anfang an die Geschäftsführerin des Kolumbus Hotel eingebunden war und selber auch das Gesamtprojekt unterstützt. Das ist also auf einem guten Weg.
2. Die alte Kaufhallenruine am Storchenhof ist zwar seit langem an einen privaten Investor verkauft, es gibt auch eine entsprechende Baugenehmigung, die regelmäßig erneuert wird. Aber offensichtlich glaubt der Investor nicht an einen wirtschaftlichen Erfolg des Projektes, sonst hätte er bestimmt schon die Baufahrzeuge auffahren lassen.
Was kann die Politik jetzt tun?
Für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und die konkreten Umfeldbedingungen verbessern.
Das Wirtschaftswachstum entwickelt sich nach oben, die Zahl der Erwerbstätigen auch, die Arbeitslosenzahl geht nach unten. Alles noch nicht berauschend und auch noch nicht wirklich befriedigend, aber die Richtungen stimmen ja wohl. Das hat im Wesentlichen der Bund zu verantworten.
Im Umfeld fallen aktuell zwei Dinge auf: Freifläche und Schloss.
Auf der Freifläche neben dem Storchenhof (Richtung Konrad-Wolf-Straße) wird ein neuer Quartierspark entstehen mit Kinderspielplatz, Sportangeboten und Parkanlagen. Auf dem Plan sieht das recht ansehnlich aus, aber ich habe bereits in einer Bürgerversammlung angemahnt, dass auch die Ausleuchtung abends und die Sauberkeit langfristig zu sichern sind. Das Tierheim in Falkenberg habe ich darum gebeten, später entsprechende Beutel für den Hundekot zur Verfügung zu stellen. Und mit einer sehr gut funktionierenden Spielplatzinitiative habe ich Kontakt aufgenommen, um eine Spielplatzpatenschaft zu initiieren.
Schließlich wird jetzt das Schloss mit seiner wechselhaften Geschichte ansehnlich hergerichtet. Hier gebührt Dank dem ehrenamtlichen Förderverein (!) und der Abgeordneten Karin Seidel-Kalmutzki, die sich stark gemacht hat, dass Lottomittel fließen. (Klaus Wowereit soll sich im Lottomittelrat sehr für das Projekt eingesetzt haben, der Erfolg spricht für ihn.)
Also: hier entsteht für uns alle ein attraktives neues Kiezzentrum!
Dies alles, sehr geehrter Herr Müller, wird auch dem Investor nicht verborgen bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Rainer Wiebusch
PS: Sollten Sie meine Vorstellungen zur Konrad-Wolf-Straße interessieren, so würde ich Ihnen eine solche Frage gern beantworten.