Frage an Rainer Wend von Olaf B. bezüglich Bildung und Erziehung
Guten Tag,
stimmen die Geruecht, wonach in Ihrem Wahlkreis eine ´Georg Mueller Gesamtschule´ kreationistische Lehren anstatt der Evolutionstheorie unterrichtet?
Mit Sorgenfalten...
Bachmann
Sehr geehrter Herr Bachmann,
die Diskussionen über die evangelikale Bekenntnisschule „Georg-Müller-Schule“ in Bielefeld sind mir bekannt. Ich teile die von Ihnen geäußerten Bedenken und halte es für nicht hinnehmbar, dass im Biologieunterricht einer Schule kreationistische Lehren vermittelt werden.
Die für die Schulaufsicht zuständige Behörde hat die Aufsicht der Georg-Müller-Schule anscheinend über Jahre vernachlässigt. Sowohl gegen den Schulleiter als auch gegen den für die Schulaufsicht zuständigen Amtsleiter sind deshalb Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hat in diesem Jahr eine Kontrolle der Schule stattgefunden, die allerdings zu keinen weiteren Erkenntnissen führte. Die Schulbehörde beobachtet die Vorgänge aber weiterhin kritisch.
Auch wenn die Schule in meinem Wahlkreis liegt, habe ich als Bundespolitiker allerdings keine Einflussmöglichkeit auf die weiteren Vorgänge. Denn Bildungspolitik fällt laut dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in die Zuständigkeit der Bundesländer. Für die Schulaufsicht und die Überprüfung der Lehrinhalte in den Schulen sind folglich alleine die Landesbehörden verantwortlich, eine Zuständigkeit der Bundesebene ist nicht gegeben. Auf kommunaler und landespolitischer Ebene tritt die SPD aber entschieden gegen die Vermittlung kreationistischer Lehren in Schulen ein. Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion im Bielefelder Stadtrat gegen den Verkauf weiterer Liegenschaften an die Georg-Müller-Gesamtschule gestimmt. Auch der Bielefelder Landtagsabgeordnete Günter Garbrecht beschäftigt sich intensiv mit den Auseinandersetzungen um die Georg-Müller-Schule und den politischen Handlungsmöglichkeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Wend