Frage an Rainer Stinner von Ingo J. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Stinner,
Wundern Sie sich bitte nicht über mein einfaches, formloses "Hallo" - es ist nicht krude gemeint, sondern reflektiert meine Überzeugung das manchmal auch ein freundlicher Aspekt im Einfachen zu finden ist. Was zudem vieles vereinfachen kann...
Es wundert mich, dass sich die meisten Menschen schnell einig sind wenn es um territorial eher begrenzte Dinge wie Kriege, Subventionen und den Abbau von Rohstoffen geht, allerdings kaum ein Land mit dem anderen zusammen arbeiten möchte, wenn es um das geht, was wir uns nicht wirklich erkaufen können: Lebensraum.
Denken Sie als Politiker, dass es Sinn macht, die Mobilität der Menschen zu beschränken, wenn anderswo im wachsenden Maße ganze Tonnagen von so genannten Klimakillern in die Atmosphäre geblasen werden?
Ich persönlich habe nichts davon, da ich keinen Führerschein habe und die meisten Strecken, durchaus auch längere, zu Fuß hinter mich bringe - man trifft dabei viele interessante Menschen, etwas was ich nicht missen will; weder die Menschen noch die Wege.
Die Leute, die ich kenne und die mir hin und wieder ihre Ängste anvertrauen, sind bislang der Meinung, dass sie dafür gestraft werden, dass sie sich keine modernen Kraftfahrzeuge mit entsprechenden Filtern erwerben können. Sollte hier nicht auch die Industrie ein wenig in Zwang genommen werden, günstige Möglichkeiten einer Aufrüstung/Umrüstung für die Besitzer älterer Fahrzeuge zu schaffen?
Meistens hängen Berufe und Familien an den Fahrzeugen, die ohne diese nicht haltbar wären...
Was einen wirksamen Klimaschutz angeht – hier frage ich Sie als Menschen – denken Sie nicht auch, dass wir ein wenig von der Atmosphäre lernen sollten? Diese schert sich in aller Regel nicht um Landesgrenzen und politische Meinungen...
Eigentlich eine günstige Gelegenheit für die Welt durch politische Zusammenarbeit in menschlicher Hinsicht zusammen zu rücken...
Alles Gute aus Köln
Ingo Jäckels
Sehr geehrter Herr Jäckel,
Sie wissen sicherlich, dass es bereits eine internationale Zusammenarbeit zum Klimaschutz gibt, nämlich das Kyoto-Protokoll. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir wirkungsvollen globalen Klimaschutz nur erreichen können, wenn sich alle Länder beteiligen. Tatsache ist aber auch, dass die westlichen Industrienationen hierbei zwangsläufig eine Vorreiterrolle einnehmen müssen. Wir werden Entwicklungs- und Schwellenländer höchsten dann zu eigenen Anstrengungen bewegen können, wenn wir als reichste Nationen vorangehen. Allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass eine wirklich funktionierende, dauerhafte Reduzierung nicht durch Konsumverzicht erreicht wird, sondern durch bessere Technik und mehr Effizienz. In diese Richtung sollten wir gehen. Auch jeder einzelne: In privaten Haushalten liegt noch ein riesiges Potential für Energieeinsparung – und das ohne jede Senkung der Lebensqualität.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Stinner